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Menschensrechtskonzert der Tonhalle Düsseldorf: Menschenrechtspreis der Freunde und Förderer der Tonhalle

Menschenrechtskonzert der Tonhalle Düsseldorf

Ludwig van Beethoven: Symphonie Nr. 9 d-Moll op. 125

Kara Tepe Lesbos

Polina Pasztircsák, Sopran

Katrin Wundsam, Mezzosopran
Uwe Stickert, Tenor
Thomas E. Bauer, Bariton
Chor des Städtischen Musikvereins zu Düsseldorf (Einstudierung: Marieddy Rossetto)
Düsseldorfer Symphoniker

Dirigent: Adam Fischer

Flüchtlingsdorf "Kara Tepe" auf Lesbos

Anmerkung der Intendanz der Tonhalle:

"Zum zweiten Mal leitet Adam Fischer, der Principal Conductor der Düsseldorfer Symphoniker, in der Tonhalle ein Konzert, das in besonderer Weise zum Denken und Gedenken anregen soll. Denn Fischer ist es ein Herzensanliegen, seine künstlerische Arbeit und sein Engagement für alle aus politischen Gründen Verfolgten, Vertriebenen oder Ausgegrenzten eng miteinander zu verbinden. In diesem Sinne haben die Freunde und Förderer der Tonhalle einen Menschenrechtspreis ins Leben gerufen, der im Rahmen eines K

onzerts alljährlich an eine Person oder Organisation vergeben wird, die sich in außergewöhnlichem Maße für die Menschenrecht eingesetzt hat. Welche Musik wäre dafür ein würdigerer Rahmen, als Beethovens Neunte mit ihrem Hymnus an die Freude, Freiheit und Brüderlichkeit? Vst.: Tonhalle Düsseldorf"

Anmerkung des Vorsitzenden des Städtischen Musikvereins:

Es scheint ein nicht aufzulösender Widerspruch zu sein: Der Anspruch von Kunst und Wirklichkeit. Die zutiefst humanistische Aussage „Alle Menschen werden Brüder“ steht im krassen Gegensatz zu den Meldungen und Bildern, die täglich in die Wohnstuben des befriedeten Teils Europas und der Welt strömen. Der abstoßend hässlichen Fratze von Krieg und Elend kann nur der permanente Appell zur Versöhnung, zur Nächstenliebe und zum gegenseitigen Verstehen entgegengestellt werden. Selbst die Einsicht in eine gewisse Hilflosigkeit darf niemals dazu führen, aufzuhören dem Nächsten die Hand zu reichen, ganz gleich, welcher Hautfarbe, ethnischer Herkunft, Religion oder Geschlechts er bzw. sie sein mag. Das erbarmungslose Schicksal der Kinder mag pars pro toto stehen. Sie, wie die Alten und Gebrechlichen mahnen immer wieder unser Erbarmen an. Diese Gedanken sind das Fundament, auf dem Adam Fischer seine Missio –neben der Kunst- stellt. Daher sein zentraler Wunsch, in jeder Spielzeit ein „Menschenrechtskonzert“ zu dirigieren, das neben der musikalischen Aussage sein Verständnis für die nach unserer Verfassung unantastbaren Würde des Menschen unterstreicht. Die aus unsäglichem Leid geflohenen, unserer Hilfe und unseres Engagements bedürftigen Menschen haben in den letzten Jahren eine Flüchtlingswelle ausgelöst, die sich wohl niemand zuvor in diesem Ausmaß hat vorstellen können. Denjenigen, die sich in vielfältigster Weise zur Hilfe anbieten, setzt Adam Fischer auf seine ihm mögliche Weise die Kraft der Musik entgegen. Waren es 2016 die tröstenden Worte des „Deutschen Requiems“, so ist es ein Jahr später die geradezu apodiktisch klingende Aufforderung „Alle Menschen werden Brüder“. So, wie es im Vorjahr die Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ war, so sind es nun die vielen Bürger und Helfer der griechischen Insel Lesbos, die sich im Camp „Kara Tepe“ um die entwurzelt traumatisierten Flüchtlinge kümmern; Allen voran Stavros Myrogiannis, Leiter von „Kara Tepe“.

Für den Chor des Städtischen Musikvereins zu Düsseldorf ist es eine Ehre, sich an die Seite seines Chefdirigenten stellen zu dürfen und mit ihm in die gleiche Richtung zu blicken.

Düsseldorf, 18.04.2017

Manfred Hill

(Vorsitzender)