Neben den beiden großen Messvertonungen in Es- und As-Dur stehen die 4 weiteren lateinischen Messen von Franz Schubert zumindest auf dem Konzertpodium unserer Tage eher im Schatten. Mario Venzago hatte sich für das erste Sinfoniekonzert der Spielzeit 2016/2017 ganz grundsätzlich durchweg unbekannte Werke ausgesucht, wozu eben auch die 2. Messe in G-Dur gehört. Sie verlangt eine kammermusikalisch filigrane und flexible Herangehensweise, die Chor wie Orchester ganz hervorragend gelang. Die dem Werk geschuldete humorvolle Ernsthaftigkeit des Dirigenten zeigte sich bereits bei der Probenarbeit, die nicht wie gewohnt im Chorsaal, sondern direkt mit der ersten Klavierprobe im großen Konzertsaal der Tonhalle begann. Venzago wollte von Beginn an ein Gefühl dafür bekommen, „wie es klingen wird“.  Probenarbeit wie Aufführungen wurden zu einem vollen Erfolg bei allen Mitwirkenden, bei Presse wie Publikum. Immer wieder lobte Mario Venzago die „tolle Arbeit von Frau Rossetto“. Aus den Reihen der Chormitglieder kamen mehrfach Äußerungen wie „ein großartiger Chormann“!

Star des Abends war der amerikanische Brendel-Schüler Kit Armstrong, der mit seinen freien Kadenz-Improvisationen (Mozart) alle im Saal wahrhaft in Atem hielt. Neben dem 13. Klavierkonzert KV 415 war er dann auch noch Solist der Chorfantasie op. 80 von Beethoven, dessen Chorsolisten-Leistung von der Presse besonders lobend hervorgehoben wurde. „Luftige Leichtigkeit“, „eine tadellose Leistung“ und eine „hervorragende klangliche Abstimmung“ wurden seitens der Kritiker Marieddy Rossetto und dem Chor des Städtischen Musikvereins zu Düsseldorf bescheinigt, ein Urteil, das für einen „in üppiger Verdi-Besetzung“ aufgetretenen Konzertchor nicht selbstverständlich ist.

Nach der Pause hatte Mario Venzago noch Beethovens 4. Symphonie gewählt, die wir jedoch aus Platzgründen in diese Ausgabe des Musikvereins-Schallarchivs nicht mit aufnehmen konnten. Die entsprechenden Mitschnitte befinden sich im Schallarchiv der Düsseldorfer Symphoniker bzw. der Tonhalle Düsseldorf.

   

Nachdem die Jubiläumsausgabe Nr. 25 der Musikvereinszeitschrift als Printmedium erschienen ist, können Sie hier auch auf  ihre Online-Ausgabe zugreifen. Gleich mit dem ersten Beitrag EIN BLICK ZURÜCK UND VON DORT NACH VORN läuten wir den Countdown eines Ereignisses ein, das im Jahre 2018 gebührend gefeiert wird! Wie immer geben wir mit Werkeinführungen Einblicke in das Konzertprogramm des Chores und stellen die Protagonisten - eine Dirigentin, Instrumentalisten wie Gesangssolistinnen - vor. In einem speziellen Schwerpunkt laden wir Sie ein, das "Ballett am Rhein" näher kennenzulernen: in der Besprechung eines herausragenden Ballettabends der vergangenen Saison, in einem Beitrag zum Film "Feuer bewahren - nicht Asche anbeten" über den Künstlerischen Direktor und Chefchoreographen der Deutschen Oper am Rhein Martin Schläpfer sowie über ein Portrait des neuen Ballettdirektors Remus Şucheană. 80 neue Seiten stehen Ihnen damit auch "unterwegs" als Lesestoff zur Verfügung!

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Georg Lauer
Medienreferent
30.08.2016

Liebe Leserinnen und Leser,

die Jubiläumsausgabe der Musikvereinszeitschrift NeueChorszene möchte Ihnen mit ihrer bunten Themenvielfalt und den speziellen Schwerpunkten aus der Welt der Musik und dem Düsseldorfer Kulturleben eine besondere Freude bereiten! Auch läuten wir mit dem BLICK ZURÜCK UND VON DORT NACH VORN den Count-down eines Ereignisses ein, das im Jahre 2018 gebührend gefeiert wird. Mehr aus dem Inhalt verrät Ihnen ein schneller Blick auf das Verzeichnis von Seite 2. Wenn Sie „Ihre“ Beiträge gefunden haben, wünschen wir Ihnen beim Lesen Entspannung und Freude, und beim Lösen des Rätsels, das den bunten Lesestrauß krönt, viel Glück; mit und ohne Auflösung freuen wir uns auf Ihre Rückmeldung.

Zum Inhalt im Einzelnen:

3 EDITORIAL (Georg Lauer)

4 EIN BLICK ZURÜCK und von dort nach vorn! (Countdown-Team 200)

8 FRANZ SCHUBERTs (kleine) Messe Nr. 2 in G-Dur im Konzertsaal (Erich Gelf)

13 LUDWIG VAN BEETHOVENs Chorfantasie Textfassungen in West und Ost (Karl-Hans Möller)

19 TRILOGIE Zur Premiere des Ballettabends „b.27“ der Deutschen Oper am Rhein (Udo Kasprowicz)

26 „FEUER BEWAHREN - NICHT ASCHE ANBETEN“ Ein Filmportrait über Martin Schläpfer (Udo Kasprowicz)

30 b.30 SCHNITTKEs Concerto grosso Nr. 1 und der neue Ballettdirektor Remus Şucheană (Udo Kasprowicz/Georg Lauer)

35 MUSIKHOCHSCHULEN - WOZU? Symposium an der Robert Schumann Hochschule (Georg Lauer)

44 PARTITUR UND PATTERNITUR Das Institut Fuer Musik Und Medien (IMM) der RSH Düsseldorf (G. Lauer/K.-H. Möller)

49 MIND, SOUL and HISTORY Keri Lynn Wilson im NC-Redaktionsgespräch (Georg Lauer/Karl-Hans Möller)

54 DIE DÜSY-FAGOTTISTEN Mächtige Stützpfeiler im Haus der Musik (Georg Lauer)

60 DEUTSCHLAND - meine neue Heimat - Dragos Manza - 1. Konzertmeister der Düsseldorfer Symphoniker (Corina Kiss)

61 MUSIK UND MUSIKALISCHES im „Pfingstoratorium“ für Soli, zwei Chöre und kleines Orchester von Violeta Dinescu   (Corina Kiss)

65 VON MENDELSSOHN ZU BRAHMS - die Sopranistin Antonia Bourvé über ihr Engagement in Düsseldorf (Corina Kiss)

67 MUSIK IST FÜR MICH EIN KOMPASS, der mich durch das Leben und zu anderen Menschen führt - Renate Madry (Karl-Hans Möller)

72 FOLGEN EINES PAUSENGESPRÄCHS (Udo Kasprowicz)

76 D A S K R E U Z W O R T - P R E I S R Ä T S E L (Karl-Hans Möller)

79 IMPRESSUM / KONZERTVORSCHAU / ANZEIGEN