Unter den vielen großen berühmten Sängerpersönlichkeiten, mit denen der Chor des Städtischen Musikvereins zu Düsseldorf im 20. Jahrhundert -und hier besonders in der Nachkriegszeit- konzertieren durfte, zählte Agnes Giebel als eine der herausragenden Wegbegleiter. Die Chronik des Chores verweist auf zahlreiche gemeinsame Auftritte im In- und Ausland, wobei die großen Werke geistlicher Musik (Messen, Passionen, Oratorien) im Vordergrund standen.

Agnes Giebel (10.08.1921 – 24.04.2017)

Ihre völlig unprätentiöse, bescheidene und stilvoll kompetente Art des Musizierens wurde von allen, die die Freude hatten mit dieser Sängerin gemeinsam auf der Bühne stehen zu können, in höchstem Maße geschätzt. Gern erinnert man sich noch an die „leuchtenden Augen“ von Chorleiter Professor Hartmut Schmidt, wenn es hieß, Agnes Giebel gehört zu den Solisten. Im Schallarchiv des Städtischen Musikvereins finden wir Konzertmitschnitte u.a. der  „Johannespassion“ und des „Deutschen Requiems“, beide unter der Leitung von Jean Martinon. Auch war Agnes Giebel die Solistin der ersten Schallplattenproduktion des Musikvereins, der „Jazz-Messe“ von Hermann Gehlen. Darüber hinaus hat die Sängerin ein reiches diskografisches Erbe hinterlassen, das uns ihre Stimme in Zusammenarbeit mit zahlreichen namhaften Dirigenten bewahrt hat: Karl Richter, Eugen Jochum, Otto Klemperer und Wolfgang Sawallisch seien hier nur stellvertretend genannt. Empfehlend möchten wir auf das im Jahr 2008 bei Verlag Christoph Dohr, Köln erschienene Biographie-Buch „Auf  Flügeln des Gesangs“ (Autor: Michael Kurz), ISBN-10: 3936655472 hinweisen.

Agnes Giebel wurde am 10. Mai 2017 auf dem Kölner Zentralfriedhof Melaten beigesetzt. Wir werden Ihr und ihrer freundlichen, ja fast kollegialen Art ein ehrendes Andenken bewahren.

Manfred Hill

-Vorsitzender-

am 1.6.2017

Betreff: SingPausen-Konzert vom heutigen Tage

 

Sehr geehrter Herr Hill,

heute hatte ich die große Freude, ein SingPausen-Konzert in der Tonhalle besuchen zu können. Es war grandios. Mein Sohn, der mittlerweile in die zweite Klasse der St. Rochus Grundschule geht, hat sich trotz allen Lampenfiebers auf den heutigen Tag gefreut und so ich es vom Rang aus erkennen konnte, von Herzen mitgesungen. Im vergangenen Jahr konnte ich leider nicht teilnehmen und war insoweit auf die Schilderungen meiner Frau und meines Sohnes angewiesen. Das Konzert, das ich heute miterleben durfte, hat meine Vorstellung bei weitem übertroffen.

Wie bereits gesagt: es war grandios. Ich bin sehr berührt und von der Idee, die wir Eltern und unsere Kinder Ihnen verdanken, begeistert und beeindruckt. Neben den Musikern und den Singleiterinnen möchte ich auch Herrn Weißenborn besonders erwähnen. Gemeinsam ist es den handelnden Personen hervorragend gelungen, die Faszination der Musik, der wir lauschen durften, überzubringen. Dabei wurden einerseits wir Eltern und die übrigen Zuhörer eingebunden und haben besser begreifen können, was unsere Kinder und Ihre Lehrerinnen und Lehrer im vergangenen SingPausen-Jahr erarbeitet haben. Andererseits habe ich bei den jeweiligen Anmoderationen glänzende Kinderaugen gesehen. Diesen inhaltlichen Spagat so erfolgreich zu bewältigen und die Arbeit, Mühe und Geduld, die das organisatorische Team und die Singleiterinnen und Singleiter in den vergangenen Monaten investiert haben, haben wir Eltern hoffentlich mit unserem Applaus in der einem Konzertsaal angemessenen Art und Weise gewürdigt.

Ihnen und dem Musikverein aber auch unseren Kindern und zukünftigen kleinen Sängerinnen und Sängern wünsche ich, dass nun möglichst viele Eltern und Zuhörer sich nicht nur begeistert zeigen, sondern dieser Begeisterung im Rahmen der individuellen Möglichkeiten auch Taten und Spenden folgen lassen!

Eine persönliche Anmerkung möchte ich zum Schluss meines Briefes an Sie noch anfügen: Ganz persönlich freue ich mich sehr, dass unser Sohn, dessen Eltern leider beide kein Instrument spielen – ein Umstand, den meine Frau und ich bedauern – aber umso mehr Musik hören, nun den eigenen Zugang zur musikalischen Aktivität nicht zuletzt durch das SingPausen-Projekt gefunden hat. Vor drei Monaten hat er begonnen Schlagzeugunterricht zu nehmen und die Begeisterung, die wir ihm ansehen konnten, nachdem heute ja „sein“ Instrument auf der Bühne stand und Teil des Konzertes war, wird die bereits vorhandene Begeisterung sicher noch wachsen lassen.

Sehr geehrter Herr Hill, haben Sie herzlichen Dank für Ihre Idee, das Projekt und den sicherlich teils windmühlenartigen Kampf im Spannungsfeld von Organisation und Finanzierung. Ich wünsche Ihnen und dem Musikverein weiterhin sehr viel Erfolg mit diesem aber auch allen anderen Projekten. In Zeiten einer aus meiner Sicht zu stark ausgebildeten Fokussierung auf wirtschaftliche Themen, ist es beruhigend zu wissen, dass die Musik und das Musische in meiner Heimatstadt starke Fürsprecher haben.

Brief eines begeisterten Elternteils vom 2.6.2017