Am heutigen 4. November gedenken wir traditionell unseres ehemaligen Musikdirektors Felix Mendelssohn Bartholdy.

Mendelssohn Bartholdy, Felix (1809 - 1847), Deutscher Komponist der Romantik; Felix Mendelssohn Bartholdy; Aquarell von James Warren Childe, 1829
Original: Musikabteilung mit Mendelssohn-Archiv, Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz / MA BA 161 ( Foto: Ruth Schacht)

Wir, der Städtische Musikverein zu Düsseldorf e.V. gegr. 1818, haben dies mit einer kleinen Feier am Fuße des wiedererrichteten Denkmals des großen Musikers jedes Jahr durchgeführt. Durch einen Mangel am Fundament des Denkmals musste dieses im Mai 2020 abgebaut werden. Die Wiederaufstellung wird lt. Aussage des Kulturdezernenten, Herrn Hans-Georg Lohe, im Laufe des Januars 2021 erfolgen können. Lesen Sie hierzu auch meinen Bericht vom 31.10.2020 auf dieser Seite.

Wir und die Stadt Düsseldorf haben allen Grund an "unseren Felix" in Dankbarkeit zu erinnern.

1818 hatten wir nicht nur den Städtischen Musikverein gegründet sondern auch das erste offizielle Niederrheinische Musikfest durchgeführt. In den Städten Düsseldorf, Elberfeld und Aachen, später kam auch Köln hinzu und Elberfeld musste ausscheiden, fanden im Wechsel der Jahre in den teilnehmenden Städten Musikfeste von europäischem Rang statt. Unzählige, heute berühmte Musikerinnen und Musiker, belebten diese Feste, die in der Regel an die 1.000 Mitwirkende hatten.

Arbeiter füllen die Metallcontainer
mit dem Mendelssohn Denkmal für
die sog. "Metallspende" des
Deutschen Volkes für Reich und Führer.
Ein Tiefpunkt in der (Musik)geschichte
der Stadt Düsseldorf war erreicht.

Die überregionale Bedeutung der Feste beförderte die bürgerliche Musikkultur im Rheinland enorm und machte die Region musikalisch interessant. So bescherte diese Entwicklung Düsseldorf im 19. Jahrhundert Musikdirektoren wie Burgmüller, Ries, Spohr, Mendelssohn Bartholdy, Rietz, Hiller, Schumann, Tausch und Buths.

Mendelssohn lernte auf einer Rom-Reise 1831 etliche der Düsseldorfer Künstler aus der Malerschule kennen, knüpfte Freundschaften und lernte die rheinische Mentalität kennen. Durch eine glückliche Fügung wurde er dann 1833 Musikdirektor in Düsseldorf. Der jugendliche Feuerkopf organisierte das sehr provinziell strukturierte Musikleben in der kleinen Stadt am Rhein neu, brachte die Werke von Georg-Friedrich Händel wieder auf die Konzertpodien, fand zu einer Zusammenarbeit mit Karl Leberecht Immermann im von diesem gegründeten Mustertheater, entwickelte einen neuen Dirigierstil und war der Festdirigent vieler Musikfeste.

Die Bürger Düsseldorfs ehrten ihren ehemaligen Musikdirektor im Jahre 1901 mit einem Denkmal auf der linken Seite der alten Oper. Die rechte Seite zierte sein Pandon Immermann. 1936 ließen die Nazis das Denkmal entfernen und 1940 wurde es als "Broncespende für den Führer" eingeschmolzen. Immermann blieb unangetastet. Nun endlich dann im Jahre 2010 gründeten wieder Düsseldorfer Bürger einen Verein zur "Wiedererrichtung des Denkmals von Felix Mendelsoohn Bartholdy". Das geplante Vorhaben konnte dann schon im Jahre 2012 realisiert werden. Von diesem Jahr an war der Platz des Denkmals neben der Deutschen Oper am Rhein auch Ort der jährlichen Ehrung durch den Musikverein.

Felix Mendelssohn Bartholdy endlich wieder im öffentlichen Raum der Landeshauptstadt Düsseldorf.
Das Denkmal unmittelbar nach der Enthüllung durch OB Dirk Elbers an seinem Standort neben der Deutschen Oper am Rhein auf der Heinrich-Heine-Allee, Düsseldorf.

Die ganze Düsseldorfer Geschichte um "unseren Felix" kann der oder die interessierte Leser/in auf dieser Homepage auf der Seite DER CHOR- Lebenslauf/Chronik detailliert nachlesen. In die Suchfunktion gebe man Mendelssohn oder Mendelssohn Bartholdy ein und es erscheinen viele Einträge hierzu.

Manfred Hill

-Ehrenvorsitzender-

am 4.11.2020 - 15.15 Uhr