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„DAS GROSSE ZWITSCHERN“ – Familienfest in der Tonhalle

Vielleicht ist viel „getwittert“ worden über den letzten Maisonntagnachmittag der Tonhalle, der erstmals nach erzwungener Corona-Pause wieder Tausende musikbegeisterter Menschen unter die Kuppeln des ehemaligen Planetariums bei dem Familienfest begeisterte. Nicht nur, weil das Publikum ein erfrischend junges, ein den eingeladenen Adressaten folgend familiäres war, gab es viel Begeisterndes (mit)zu teilen. Und wie macht das die junge Generation? Natürlich auch oder vor allem mit „Twittern“ der sozialmedialen Übersetzung des Themas, unter dessen analog-musikalischer Tradition sich offenbar fast alle, die gekommen waren, wohl fühlten.

Photo Credit: Karl-Hans Möller
Friederike Betz, Stefan Schwartze, Udo Kasprowicz

Etwas neidisch haben wir – die Sängerinnen und Sänger des in der Tonhalle beheimateten Konzertchores – das angebotene Programm gelesen, das wir gerne selbst erlebt hätten, aber der egoistische Auftrag, den von Musik erfüllten Nachmittag auch für unsere „Verjüngung“ zu nutzen, hielt uns an langer Leine in der Nähe unseres Werbeposters und vieler mit Gesprächsangeboten zu verteilender Flyer fest. Aber beim aus der „SingPause“ bekannten „Lied der kleinen Wölfe“, mit dem die Jüngsten in der Rotunde ihre aktive SingFreude hatten, konnte die zufällig aktive Bassbesatzung vom Stand aus das begleitende „Dum da dum, da dumdadumdadum“, erfolgreich mitbrummen.

Als Besitzer auch für den Empfang leiser oder an uns „vorübergehender“ Töne geübter Ohren freuten wir uns mit dem Veranstalter über das immer wieder wahrgenommene Erstaunen und die Freude an der Musik oder an dem Beobachten oder Erleben der Melodie- und Rhythmus-Übungen der Jüngsten.

Photo Credit: Karl-Hans Möller
Stefan Schwartze, Gabriella Faludi, Dennis Hansel-Dinar

Wir konnten leider keines der Konzerte der Nachwuchsorchester unter der Leitung des uns durch gemeinsame Projekte bekannten und von uns sehr geschätzten Ernst von Marschall erleben. Aber wenn der das Gehörte lautstark auswertende Schwarm junger Konzertbesucher die Treppen vom Mendelssohn-Saal herunter eilte und auch uns nach dem Ort weiterer Events fragte, spürten wir, dass die jungen Musiker offenbar den „Ton“ zur ansteckenden Begeisterung getroffen hatten.

Vielleicht hätte sich der eine oder andere von uns gewünscht, als Bass-Rabe, Tenor-Fink, Alt-Amsel oder Sopran-Nachtigall mitzwitschern zu können, aber vielleicht haben wir beim nächsten Fest ein Mitsing-Einladungs-Quartett (oder gar mehr) einstudiert…?
Diesmal konnten wir nur erzählen, wie sehr wir uns auf die Proben und Konzerte freuen und dass harte musikalische Arbeit ungeheuer viel Spaß macht, denn das Ergebnis sei … davon musste man keinen der viel Musik im Herzen tragenden Besucher mehr überzeugen.

Eine sehr gute Idee nehmen wir mit in die Verjüngungs-Ideenkonferenz des 204 Jahre alten Städtischen Musikvereins zu Düsseldorf: Eine junge Mutti fragte nach einer Möglichkeit für Familien, gemeinsam mit ihren Kindern singen zu können – in einem Familienchor oder zu einem vom Konzertchor angebotenen Event. Chapeau und Danke Andrea Povel für diese Idee.