Lebenslauf
Stadtgeschichte

Fortsetzung des vorangegangenen Artikels:

Der Anfang vom Ende des Hauses Jülich-Kleve-Berg:
Karl Friedrich, ältester Sohn Herzog Wilhelms des Reichen und der Maria von Habsburg, Erbprinz von Jülich-Kleve-Berg (* 28. April 1555 in Kleve; † 9. Februar 1575 in Rom), hat durch seinen früh- und vorzeitigen Tod durch die Blattern auf einer Kavaliersreise in Rom ungewollt tiefe Spuren in der Geschichte hinterlassen. Da mit seinem Bruder Johann Wilhelm kein gleichwertiger Thronanwärter an seine Stelle trat, war das düstere Ende des Hauses Jülich-Kleve-Berg mit seinem Tod gleichsam vorprogrammiert. Auf Grund mehrerer Schlaganfälle teilweise gelähmt, war Wilhelm V. nach dem tragischen Tod seines erstgeborenen Sohnes und designierten Nachfolgers Karl Friedrich gezwungen, die Regierungsgeschäfte trotz zunehmender Gebrechlichkeit weiter zu führen, da der nun an Karl Friedrichs Stelle tretende Johann Wilhelm seinerseits von schwächlicher Konstitution und labiler geistiger Verfassung war und darüber hinaus zum Katholizismus neigte. Als Wilhelm V. Anfang 1592 starb, hinterließ er ein zwischen den aufständischen Niederlanden und Habsburg, zwischen Protestantismus und Katholizismus zerriebenes Land, das infolge der zunehmenden Regierungsunfähigkeit seines Sohnes Johann Wilhelm in Chaos und Intrigenwirtschaft versank.
Bild: Herzog Wilhelm V. fand seine letzte Ruhestätte in der Basilika St. Lambertus. In der Achse des Chorumganges von St. Lambertus steht sein Grabmal. Dieses hervorragende Kunstwerk der Renaissance aus schwarzen Marmor und Alabaster wurde von dem Kölner Bildhauer Gerhard Scheben 1596-99 errichtet. In der darunter ausgehobenen Fürstengruft sind einige Angehörige des Hauses Berg und seiner Nachfolger beigesetzt.