Lebenslauf
Vereinsleben

W. Wesselhoeft, Berichterstatter der Kölnischen Zeitung schrieb zum Ende der Ära Schneevoigt wie folgt:

"Die letzten Veranstaltungen des städtischen Orchesters und des Musikvereins waren zugleich Abschiedskonzerte des von Düsseldorf scheidenden Georg Schneevoigt. Im Orchesterkonzert gab es nach der Burleske für Klavier und Orchester (Richard Strauss), von Theo Kreiten (Vater von Karl-Robert Kreiten) sehr geschmackvoll wiedergegeben, Tschaikowskys Vierte Sinfonie, Vorspiel und Liebestod aus Isolde und das Vorspiel zu den Meistersingern, alles Glanzleistungen des Dirigenten wie auch des Orchester. Im Musikverein verabschiedete sich Schneevoigt mit einem Beethovenprogramm: Leonorenouvertüre Nr. 3, Violinkonzert und fünfte Sinfonie. Auch hier zeigt er sich wieder als überaus befähigter Dirigent, der Beethoven nicht nur mit äußeren Mitteln beizukommen sucht. Adolf Busch, der das Violinkonzert in einzigartiger Vollendung spielte, ließ es sich nicht nehmen, auch in der Sinfonie im Orchester mitzuspielen. Es soll hier nicht auf die unerquicklichen Streitigkeiten um die Person Schneevoigt und auf die Schuld daran eingegangen werden. Auch die Fähigkeiten Schneevoigts sind an dieser Stelle so oft gewürdigt worden, daß sich eine Wiederholung erübrigt. Nur das Verdienst Schneevoigts um das Orchester möge noch einmal betont werden: Unter ihm hat sich das Orchester zu einem hervorragenden Instrumentalkörper entwickelt. Die Huldigungen, die Schneevoigt in reichem Maße zuteil wurden, mögen den Scheidenden in etwa für den Aerger, den er hier gefunden hat, entschädigen. W. Wesselhoeft."

Bild: Georg Lennart Schneevoigt in einem Bild aus dem Jahre 1926