Schallarchiv
Wolfgang Amadeus Mozart: Große Messe c-moll KV 427 (417a) für Sopran, Mezzosopran, Tenor und Bass, fünfstimmigen Chor, Orchester und Orgel in der rekonstruierten und ergänzten Fassung von Helmut Eder (Bärenreiter-Verlag, 1987)

Der Chor des Städtischen Musikvereins zu Düsseldorf hatte in den zurückliegenden Jahrzehnten vielfach die Möglichkeit, mit herausragenden Dirigenten, Solisten und Orchestern zu musizieren. Selten hat sich eine so positiv menschliche wie künstlerische Symbiose einstellen können, wie bei den beiden Programmen unter Sir Neville Marriner. Umso tiefer traf die Nachricht ins Herz aller Beteiligten, als bekannt wurde, dass das gemeinsame Projekt „Mozart KV 427“ nicht mehr hat realisiert werden können. Völlig unerwartet verstarb Sir Neville Anfang Oktober 2016. Mit großer Dankbarkeit nahm der Chor die Bereitschaft von Adam Fischer auf, Mozarts unvollendet gebliebenes, gleichwohl am größten konzipiertes sakrales Werk aufzuführen. Manfred Hill: „Bei aller Trauer sind wir froh, mit einem Künstler wie Adam Fischer den Höhepunkt dieser Saison musizieren zu dürfen!“ Sir Neville hatte der Mozart-Messe die 5. Symphonie von Franz Schubert voranstellen wollen. Adam Fischer entschied sich für die „Prager Sinfonie“ und gestaltete somit einen reinen Mozart-Abend. Für den Chor des Musikvereins war die Arbeit an Mozarts anspruchsvollem Opus eine völlige Neueinstudierung, zumal die Sängerinnen und Sänger mit Blick auf die zurückliegende Programmpolitik der Intendanz die notwendige Geschmeidigkeit klassischer Koloraturen kaum mehr gewohnt waren.

Konzerte mit Solisten ohne kurzfristige Absagen sind offensichtlich zur Seltenheit geworden. So traf es in diesem Fall die Sopranistin Jutta Maria Böhnert. Am Abend der Generalprobe sprang die in Berlin lebende Koreanerin Yeree Suh souverän ein.

Zur Aufnahme: Der zeitweise deutlich zurückgenommene Sound von Solisten und Chor erklärt sich auch aus der Tatsache, dass für einen Mitschnitt lediglich 2 abgehängte Portalmikrofone genutzt werden konnten...

Marieddy Rossetto und Adam Fischer bei der Klavierprobe