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Neubau-DOR: Linke wollen Düsseldorfer über Neubau der Oper entscheiden lassen

Die Linke-Ratsfraktion will, dass die Bürger der Stadt über das Milliarden-Großprojekt entscheiden. Dafür soll es einen Bürgerentscheid geben. Wie sie genau vorgehen will und welche Chancen das Vorhaben hat.

Kommentar:

Ein etwas längeres Nachdenken über ein solch großes Zukunftsprojekt für die Entwicklung einer prosperierenden Stadt müsste eigentlich den Strauß von vordergründigen  Aussagen der Partei "Die Linke" in Frage stellen. Hier einige Fragen zum Nachdenken:

  1. Der Verlust der Deutschen Oper am Rhein wäre ein unglaublicher kultureller Schaden für die Landeshauptstadt. Eines der größten Opernhäuser Deutschlands mit seinen vielfältigen Bildungsaufgaben würde seine Existenz verlieren.
  2. Schaut man sich die heutige Oper mal wirklich kritisch an müsste jeder denkende Mensch zu der Überzeugung kommen, dass das nicht renoviert werden kann sondern, auch aus arbeitsschutzgründen und brandschutzgründen, abgerissen werden muss.
  3. Schaut man in die Vorplanung würde man feststellen, dass der Gedanke für eine sog. "Oper für alle" mit dem jetzigen Konzept absolut umsetzbar ist.
  4. Die Integrierung der Clara-Schumann-Musikschule in den geplanten Neubau wird zu einem wunderbaren Effekt führen von dem sowohl die Oper, aber auch viele tausend musikaffine Kinder profitieren werden. Beispiel: Kammerphilharmonie Bremen
  5. Mit der angestrebten Lösung werden enorme Kosten für eine Interimsspielstätte vermieden.
  6. Das Umfeld auf der Schadow-Straße würde automatisch von einem solchen Bauwerk beflügelt und aufgewertet.
  7. Der sog. Bilbao-Effekt sollte nicht unterschätzt werden. Wird es zu einem architektonisch großen Wurf kommen, werden unschätzbar viele touristische und sonstige positive Effekte für die Stadtentwicklung generiert. Beispiel: Bilbao (Museum), Valencia (Hafen-Museum), Hamburg (Elbphilharmonie), Oslo (Oper), Sydney (Oper) und viele Städte mehr.
  8. Die Aufrechnung von Investitionen einer Stadt für einen außergewöhnlichen Kulturbau gegen Straßen, Kindergärten und Schulen sind kein Mittel um eine Stadt und ein Gemeinwesen in die Zukunft zu führen.
  9. Bürgerentscheide sind in einem solchen Falle absolut kontraproduktiv. Ein enormer Prozentsatz der Bürgerschaft ist sich in keiner Weise um die Bedeutung einer solchen Entscheidung bewusst und wird bei solchen Entscheiden überfordert. In der Ukraine-Diskussion bekommen wir ein solches Beispiel gerade vorgeführt: Frage "Wollen Sie Frieden oder weiter Waffen liefern?". Natürlich wollen und antwortet jede und jeder "Wir wollen Frieden".

Manfred Hill - Ehrenvorsitzender-

am 14.3.2025 - 16.00 Uhr

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