Lebenslauf
Felix Mendelssohn Bartholdy

Musikfest = Düsseldorf - 18. Niederrheinisches Musikfest am 22. und 23. 5. 1836

Die Vorbereitungen des Niederrheinischen Musikfestes von 1836 waren äußerst umfang- und arbeitsreich. Die Abstimmungen über das Programm und die Eile, mit der die Partitur des „Paulus" fertig gestellt und kopiert werden musste, ist in vielen Briefen, die zwischen dem Musikvereinsvorsitzenden Ferdinand von Woringen und Felix Mendelssohn Bartholdy hin und her gingen, sehr ausführlich dokumentiert. Mendelssohns Briefe waren immer sehr umfangreich, sehr durchdacht und klar. Hier eines der letzten Briefbeispiele (Brief Nr. 18) vor dem Fest, mit Datum vom 28.4.1836:

„Lieber Ferdinand! (v.Woringen)
Hierbei erhälst Du per Schnellpost
1. den Text meines Oratoriums. Die Correcturen müssen sehr genau gemacht werden, da die Abschrift, obwohl es die zweite ist, die ich machen lassen mußte, gar nichts taugt. Sehr lieb wäre es mir, wenn der Druck nicht vor meiner Ankunft gemacht würde, da ich selbst eine Correctur des Textes zu lesen wünsche.
Wo redende Personen eingeführt werden, wünsche ich immer oben den Namen des Stücks, dann darunter den Namen der Person so:
Arie: Paulus
oder
Chor: Die Heiden.
Das hat der Abschreiber nicht verstehn wollen.
2. Erfolgen 2 Arien; die für den Sopran kommt in No. 30 nach den Worten "mit Freudigkeit", also nach den ersten 5 Zeilen der No. 30.
Die Tenor Arie kommt nach No. 41 Recit., vor den Choral No. 42 zu stehn.
Die Arie, die in No. 32 noch fehlt, konnte ich noch nicht mitschicken, obwohl ich es gewollte hätte. Der Abschreiber muß, wie in meinem vorigen Brief schon gesagt, Platz lassen, damit sie eingelegt werden kann.
Lebe wohl für heute
Dein Felix Mendelssohn Bartholdy".
Bild: Studierzimmer im Mendelssohn-Haus Leipzig, Mendelssohn-Museum und Sitz der Internationalen Mendelssohn-Stiftung