Lebenslauf
Felix Mendelssohn Bartholdy

An dieser Stelle möchten wir ein Konzertplakat vom 5.3.1835 wie folgt wiedergeben:

"Mit hochobrigkeitlicher Bewilligung
wird
Donnerstag, den 5. März 1835
Joseph Lewy
Musikdirektor Sr. königl. Hoheit des Kronprinzen von Schweden,
unter Leitung des Herrn Musikdirektor Mendelssohn
im Casino-Saale
eine
musikalische
Abendunterhaltung
zu geben die Ehre haben.
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Erste Abtheilung.
1. Ouverture
2. "Waldvögelein", Lied für Sopranstimme und Waldhorn mit Begleitung des Pianoforte, componiert von Lachner; vorgetragen von Dem. Beutler und dem Concertgeber.
3. Duo concertant für Pianoforte und Violoncell von Felix Mendelssohn Bartholdy; vorgetragen von demselben und Herr Rietz.
4. Capriccio über schwedische Nationallieder für das chromatische Waldhorn, vorgetragen von dem Concertgeber.

Zweite Abtheilung.
1. Ouverture
2. "Uberall du!", Lied für Sopranstimme und Waldhorn mit Begleitung des Pianoforte, componirt von Lachner; vorgetragen von Fr. v. Brodowicz und dem Concertgeber.
3. Arie, vorgetragen von Herrn Parrod.
4. Divertissement für das chromatische Waldhorn; componirt und vorgetragen von dem Concertgeber.
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Billets sind in der Wohnung des Concertgebers (im Hof von Zweibrücken bei Herrn Capellen) und in der Musikalienhandlung des Herrn Beyer und Comp. á 20 Sgr. zu haben. Abends an der Kasse ist der Preis 1 Thlr.
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Anfang präcise 7 Uhr"

Bild und Kurzbiographie:Rudolf Lewy (* 2. April 1802 in Nancy; † 19. Februar[1] 1881 in Serkowitz, heute Radebeul; auch Josef Rudolf Lewy-Hoffmann) war ein französisch-deutscher Musiker (Ventilhorn) und Komponist. Er war der jüngere Bruder von Eduard Constantin Lewy (1796–1846). Joseph Rodolphe (später Josef Rudolf oder Joseph Rudolph) Lewy wuchs zusammen mit seinem älteren Bruder Eduard Constantin bei seinem Vater auf, einem Violoncellisten in der Kapelle des Herzogs von Zweibrücken. Er studierte wie sein Bruder am Konservatorium in Paris in der Hornklasse von Frederic Duvernoy.
Sein Bruder holte ihn als Bratschist und Hornist nach Basel, von wo er auf Empfehlung von Peter Joseph von Lindpaintner als Hornist in die königliche Kapelle in Stuttgart wechselte. Sein Bruder wiederum veranlasste ihn 1826 zum Wechsel in das kaiserliche Hofopernorchester in Wien. Dort erregten die beiden Brüder „Aufsehen durch ihr treffliches Zusammenspiel“.
Mit Beginn der 1830er Jahre gab Josef Rudolf seine feste Anstellung auf und reiste durch Europa, so kam er nach Deutschland, England, Frankreich und Schweden, wo er in Stockholm als Musikdirector „bei der Flotte“ ausgezeichnet wurde. Im Jahr 1837 wurde Lewy nach Dresden berufen, wo er als erster Hornist in der königlichen Kapelle spielte.
Im Jahr 1851 ließ sich Lewy pensionieren und lebte fortan in der „Oberlößnitz“, genauer in der Gemeinde Serkowitz, heute ein Stadtteil von Radebeul, wobei er seinen Namen um den Geburtsnamen seiner Ehefrau Laura Caroline zu Lewy-Hoffmann erweiterte. Das Domizil des Künstlers war die Villa in der Hoflößnitzstraße 4.
Lewys Kompositionen erschienen bei Kistner sowie Breitkopf & Härtel in Leipzig, bei Diabelli, Maximilian Josef Leidesdorf und Müller in Wien. Zwölf seiner Etüden für das einfache wie auch das chromatische Horn wurden in der Neuen Zeitschrift für Musik, Ausgabe Nr. 50 von 1849, lobend erwähnt. Nach Lewys Tod verbreiteten etliche Zeitungen, einschließlich musikalischer Fachblätter, die Nachricht, er habe das chromatische Waldhorn erfunden. Eine Falschmeldung, der Autor Fürstenau stellt dies in seinem Artikel schon im nächsten Satz klar. Lewy gehörte jedoch zu den ersten Hornvirtuosen, welche das Ventilhorn einsetzten, und gilt als ein Wegbereiter dieses neuen Instruments. Viele seiner Kompositionen sind für das Ventilhorn komponiert.