Lebenslauf
Jean Martinon

Konzertreise nach Paris:
Johannes Brahms: "Ein deutsches Requiem"
Agnes Giebel, Sopran
Siegmund Nimsgern, Bariton
Städt. Musikverein zu Düsseldorf
(Einstudierung: Hartmut Schmidt)
Orchestre National de l'ORTF, Paris
Théâtre des Champs-Élysées (Bild mit Teilen der Kuppel), Paris (ORTF)

Information aus unserem Schallarchiv:
„Rückblickend muss ich immer wieder sagen, dass ein ganz entscheidender Grund, den Musikverein zu übernehmen, die damit verbundene Zusammenarbeit mit Jean Martinon war. Es wurde dann ja leider nur eine recht kurze Zeit hier in Düsseldorf, aber es bleiben doch einmalige Erinnerungen!“ Diese Worte sagte Hartmut Schmidt anlässlich seines 30jährigen Jubiläums als Chordirektor des Städtischen Musikvereins im Jahr 1994. Und tatsächlich folgte Martinon bereits 1963 dem prominenten Ruf an die Spitze des Chicago Symphony Orchestra, wobei sich sehr schnell herausstellte, dass seinerzeit –im Gegensatz zu heute- eine Doppelbelastung durch derart unterschiedliche und zudem räumlich weit auseinander liegende Orchester kaum realisierbar war. 1961 hatte der Musikverein das Brahms-Requiem in Düsseldorf unter Jean Martinon gesungen, was im Jahre 1972, in dem diese Aufnahme entstand, fast auf den Tag genau elf Jahre zurück lag. Umso begeisterter wurde die Einladung des französischen Rundfunks aufgenommen, in Paris unter dem ehemaligen Musikchef eines der Hauptwerke der Chorliteratur zu musizieren. Martinon hatte 1968 – 1973 die Leitung des Pariser Rundfunkorchesters (heute: Orchestre National de France) übernommen. Eine bereits beidseitig angedachte erneute Zusammenarbeit in Den Haag, wo Jean Martinon die Leitung des Residentie Orkest übernommen hatte, konnte durch den frühen Tod des Dirigenten im Jahre 1976 nicht mehr realisiert werden. Unter den zahlreichen Rundfunkmitschnitten, die den Musikverein mit Jean Martinon dokumentiert haben (Bach: Johannespassion, Mozart: Requiem, Strawinsky: Psalmensymphonie, Haydn: Die Jahreszeiten, und natürlich sein eigenes Oratorium „Le Lis de Saron“) ist die hier vorliegende, und leider auch letzte Aufnahme bis heute das einzig verfügbare Dokument. Wir sind dem Nationalen Französischen Rundfunk- und Fernseharchiv (INA) dankbar für die Überlassung dieser wertvollen Bereicherung zu unserem Schallarchiv!