Lebenslauf
Julius Buths

Musikfest = Düsseldorf - 79. Niederrheinisches Musikfest am 18., 19. und 20. Mai 1902

Richard Strauss leitete als „Festdirigent“ das 79. Niederrheinische Musikfest, in Düsseldorf das 28., im Jahre 1902 in Kooperation mit Julius Buths.

20.5.1902
Ludwig van Beethoven: "Sinfonie Nr. 5 in c-Moll"
Wolfgang Amadeus Mozart: Rezitativ und Rondo „Chio mi scordi di te"
Johannes Brahms: „Violinkonzert D-Dur op. 77"
Richard Strauss: Liebesduett aus dem Singgedicht „Feuersnot"
Johann Sebastian Bach: „Der Streit zwischen Phoebus und Pan"

Sopran: Frau Dr. A. Noordevier-Reddingius, Amsterdam - Frau Elsa Heusel-Schweitzer, Frankfurt a. M.
Mezzo-Sopran: Frl. Marzella Pregi, Paris
Alt: Frl. Muriel Foster, London
Tenor: Fr. Litzinger, Kammersänger, Düsseldorf - Dr. Ludwig Wüllner, Köln
Baß: Prof. J. M. Messchaert, Wiesbaden - Karl Scheidemantel, Kammersänger, Dresden
Außerdem:
Prof. Leopold Auer, St. Petersburg (Violine)
Prof. F. W. Franke, Köln (Orgel)
Das Städtische Orchester
Ltg: Hofkapellmeister Rich. Strauß, Berlin und Prof. Jul. Buths, Düsseldorf
Lokal: Kaisersaal der Tonhalle Düsseldorf

Mitwirkende: 628 (Chor 490, Orchester 126)

In den Musikvereinschroniken findet sich folgende Kritik zum Schlusstag des 79. Niederrheinischen Musikfestes:

"...Mit einem großen religiösen Bach hatte das Musikfest begonnen, ein weltlich-heiterer Bach beschloß es und zwar sein köstliches Dramma per musica "Der Streit zwischen Phoebus und Pan". Das köstliche Ding haben wir in Düsseldorf zuerst gehört, als Professor Buths vor mehreren Jahren im Städtischen Musikverein ein ausschließlich weltliches Bach-Konzert veranstaltete. Der mythologisch-musikalische Scherz, in dem sich Bach als ein Humorist von Gottes Gnaden entpuppt, bereitete dem Publikum das größte Gaudium. Was waren das aber auch für Sänger, die da für Bach den Schönheitsstreit wagten! Vor allem Herr Professor Messchaert, mit seinem listigen Augenzwinkern und komischer Vortragspose schon von Ansehen die echte "Pan"-Gestalt, gab alles, was er an humorvoller Auffassung, charaktervoller und vornehmer Vortragsart und Beweglichkeit der Charakterisierung besitzt, in der Arie des Pan "Zum Tanze, zum Sprunge, so wackelt das Herz" her und entfesselte eine spontane Lachsalve nach der anderen. Man wollte die Arie durchaus wiederholt haben, indeß Herr Professor Messchaert, als echter Künstler, blieb taub und starr und stumm. Fräulein Marcella Pregi ließ sich die Wiederholung ihrer "Momus"-Arie mit dem köstlichen Thema der Celli leichter abnöthigen. Sie hatte sie aber auch wirklich entzückend schön gesungen. Die Herren Scheidemantel als Phoebus, Dr. Wüllner (Mydas) und Litzinger (Tmolus) hatten mit ihren Charakterarien gleichfalls großen Beifall.
Ein schönerer Abschluß als mit diesem köstlichen Bachschen Schmuckstückchen hätte sich für as Musikfest nicht leicht finden lassen. Das Hauptverdienst daran hat der mit Lob und Anerkennung überreich bedachte Festdirigent, Herr Professor Buths, dem der Chor noch eine freudige Überraschung bereitete, durch die Widmung einer Kopie von der "Hochzeit zu Kana" von E. v. Gebhardt, gemalt von Paula Monjé. Ein besonderes Verdienst war obendrein seine Stimmung und Wirkung des Dramma´s fördernde feine Ausarbeitung des Continuo, von der man nun wohl auch anderwärts profitieren wird...."

Bild: Titelblatt des Programmheftes zu diesem Musikfest 1902