Lebenslauf
75 Jahre Musikverein: Julius Buths

Musikfest = Düsseldorf - 70. Niederrheinisches Musikfest am 21., 22. und 23. Mai 1893

Julius Buths war der „Festdirigent" dieses 70. Niederrheinischen Musikfestes im Jahre 1893. Der dritte und letzte Tag des Festes glänzte mit einem abwechslungsreichen Programm und schloss mit Schumanns umjubeltem "Rheinweinlied":

23.5.1893:
Johannes Brahms: „Symphonie Nr. 4 e-Moll"
Franz Schubert: Auszüge aus „Alfons und Estrella"
Jean-Louis Nicodé: „Das Meer" für Chor und Orchester op. 31
Ludwig van Beethoven: „Konzert für Violine und Orchester D-Dur op.61"
Richard Wagner: Auszüge aus „Siegfried"
Franz Schubert: „Die Allmacht", Lied
P. Cornelius: „Angedenken"
H. Sommer: „Glockenblumen"
Wolfgang Amadeus Mozart: „Adagio für Violine und Orchester E-Dur KV 261"
Johannes Brahms: „Feldeinsamkeit"
Franz Schubert: „Auf dem Wasser zu singen"
Robert Schumann: „Mondnacht"
Carl Maria von Weber: „Unbefangenheit"
Robert Schumann: „Festouvertüre über das Rheinweinlied mit Chor"

Sopran: Fräulein Elisabeth Leisinger, Hofopernsängerin, Berlin - Frau Rosa Sucher, Hofopernsängerin, Berlin
Alt: Fräulein Charlotte Huhn, Opernsängerin, Köln
Tenor: Herr Willy Birrenkoven, Opernsänger, Köln
Baß: Herr Prof. J. M. Messchaert, Konzertsänger, Amsterdam - Herr Josef Standigl, Kammersänger, Berlin
Außerdem:
Herr Prof. Hugo Heermann, Frankfurt a.M.(Violine)
Orgel: Herr J. W. Franke, Köln
Das Städt. Orchester
Ltg.: Musikdirektor Jul. Buths, Düsseldorf
Lokal: Kaisersaal der Tonhalle Düsseldorf

Mitwirkende bei diesem Fest:
8 Solisten, 204 Sopran, 162 Alt, 74 Tenor, 126 Bass, 132 Orchester = somit 706 Mitwirkende.

Bild und Kurzbiographie: Jean Louis Nicodé (* 12. Juni 1853 in Jersitz (Landkreis Posen); † 14. Oktober 1919 in Langebrück) war ein deutscher Komponist, Dirigent, Pianist und Musikpädagoge. Nicodé war der Sohn eines Geigers und Musiklehrers, der einem französischem Hugenottengeschlecht entstammte. Die Familie zog wegen eines "Missgeschicks" nach Berlin. Sein Vater erkannte und förderte das Talent Nicodés. Später bekam er dann Privatunterricht von dem Organisten Hartkaes. Als Schüler trat Nicodé 1869 in die Neue Akademie der Tonkunst ein. Vom Direktor Theodor Kullak erhielt er Klavierunterricht, Richard Wurst und Friedrich Kiel führten ihn in die Theorie und die Kompositionslehre ein. Als "gewiegter Pianist und Kontrapunktiker" verließ er die Akademie und erhielt bald die Gelegenheit, sein Können in Berlin vorzuführen.1900 ließ er sich im Dresdner Villenvorort Langebrück nieder, wo er bis zu seinem Tode in der Albertstr. 27 (heute Nicodéstr. 11) lebte. Dort schrieb er in fünfeinhalbjähriger Arbeit auch sein Hauptwerk - die Sinfonie Gloria!. Kurz vor seinem Tod wurde Nicodé 1918 zum Professor für Musik und 1919 zum Mitglied der Akademie der Künste in Berlin ernannt.