Musikfest = Düsseldorf - 58. Niederrheinisches Musikfest am 5., 6. und 7. Juni 1881

Niels W. Gade schrieb über das Musikfest begeistert wie folgt:

"Am zweiten Tag die Michel Angelo-Ouvertüre, die mit Präzision und hinreißendem Feuer ging. Ich wurde natürlich mit großer Huldigung empfangen. "Zion" machte grandiose Wirkung mit dem großen Chor (700 Sänger). Die Tenöre ganz vorzüglich. Sie sangen mit imponierendem Eifer und Begeisterung. Gura aus Hamburg sang das Solo sehr schön. Es wurde nach jeder Nummer applaudiert, und als ich den Dirigentenplatz verließ, klatschten Chor und Orchester aus allen Kräften. - "Die Symphonie ging ganz ausgezeichnet, der erste und zweite Satz stark applaudiert und das Scherzo jubelnd "Da capo" verlangt.... Das Finale hättest Du sie spielen hören sollen - lauter Leben und Feinheit."

Das international besetzte Orchester dieses Musikfestes mit 121 Instrumentalisten wurde zum Beispiel in den Violinen angeführt von den "Concertmeistern" Japha aus Köln, Egener aus Rotterdam, Engel aus Oldenburg und Wenzl aus Braunschweig.
Die Presse schrieb:
"Den Haupterfolg erzielte Niels W. Gade (der letzte wirklich berufene, gottbegnadete Vertreter der klassisch romantischen Schule), wie zu erwarten war, mit seiner poesievollen, stets gern gehörten B-dur-Symphonie" schrieb Albert Tottmann (ehemaliger Leipziger Musikdirektor) in der "Tonkunst", in einem der immerhin fünf Berichte über das Musikfest. "Gade ist ein vorzüglicher Dirigent, der es versteht, seine Intentionen gründlich aus dem Orchester herauszuholen; seine Haltung während des Dirigirens wirkt zündend und begeisternd für die Musiker" schrieb sogar der Referent der "Kölnischen Zeitung".
Die "Kölnische Zeitung" zollte Julius Tausch (Bild) höchstes Lob für die sorgfältige Einstudierung des Chores mit dem Satz "der in Bezug auf Frische und Wohlklang seines Gleichen in den Annalen der Musikfeste sucht".
Quelle: Prof. Klaus Wolfgang Niemöller - Niels W. Gades Aufenthalte in den Rheinischen Musikfeststätten Köln, Bonn und Düsseldorf