Lebenslauf
Stadtgeschichte

Die Fürstenhochzeit - auch ein musikalisches Fest:

Zu diesem prunkvollen Ereignis, welches eine Woche dauerte, fand auch die nachweislich erste Opernaufführung auf deutschem Boden statt. Unter der Leitung von Martin Peu d' Argent kam das opernhafte Singspiel „Orpheus und Amphion" zur Aufführung.

Es ist dies der früheste dokumentierte Versuch in Deutschland, eine dramatische Handlung mit singenden Protagonisten und Musik in einem Bühnenbild aufzuführen. Die Aufführung von "Orpheus und Amphion" fand auf einer Simultanbühne statt.

Als möglicher Komponist der nicht überlieferten Musik wird Andrea Gabrieli genannt. Die Musik sei so schön gewesen, „daß es denselben / so dazumahl nit zugegen gewesen / und solchen Musicum concentum & Symphoniam gehört haben / onmüglich zu glauben.“ Die Handlung war freilich primär eine Allegorese im Sinne eines Fürstenspiegels. (Als Fürstenspiegel bezeichnet man ermahnende und belehrende Schriften des Mittelalters und der frühen Neuzeit, die meist an einen König, Fürst (princeps) oder dessen Sohn gerichtet sind und ihm die Tugenden und Pflichten eines Herrschers und Grundsätze richtigen Regierens darlegen).

Bild: Titelseite eines Kompositionsbuches von Jean de Castro, Hofkapellmeister Wilhelms V., welcher für die Fürstenhochzeit u.a. eine Hymne komponierte und eines der vielen Orchester leitete.