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Uraufführung der IV. Sinfonie von Oskar Gottlieb Blarr

Sternenmusik im Planetarium: Sternzeichen am 7., 9. und 10.10.

Die Einfassung, die Mahler in diesem Konzert erfährt, fordert zum Neuhören heraus. Der unglücklich verliebte Kasseler Kapellmeister begegnet dem hochfahrenden, drastisch begabten jungen Prokofjew und dem abgeklärten alten Oskar Gottlieb Blarr, der von Liebe und Krieg, Ewigkeit und Vergänglichkeit berichtet.

Vor lauter unglücklicher Liebe sieht der Wanderer in Mahlers „fahrender Geselle“ weder Sonne noch Sterne, sondern immer nur die Augen der verlorenen Geliebten am Himmel. Die „Lieder eines fahrenden Gesellen“ sind Mahlers erstes Werk der Gattung Orchesterlied, das er unter dem Eindruck der unglücklichen Liebe zur Sängerin Johanna Richter und dennoch nicht minder farbenreich komponierte. Ein unbestechlich klares Auge für die Himmelskörper und ihre Gesetzmäßigkeiten dagegen hatte der große ostpreußische Gelehrte Nicolaus Copernicus, den Oskar Gottlieb Blarr ins Zentrum seiner siebensätzigen Copernicus-Sinfonie stellt, die als Auftragswerk der Tonhalle zur Uraufführung kommt. Neben einem großen und exotisch besetzten Instrumentarium kommen in der Sinfonie des gebürtigen Ostpreußen Blarr zwei Gesangs-Solisten, der Düsseldorfer Musikverein und der Jugendchor der Clara Schumann Musikschule zum Einsatz. Auf seine Weise nach den Sternen griff seinerzeit auch der 23-jährige Sergej Prokofjew, als er sich traute, in seiner Klavierabschlussprüfung gegen 120 Konkurrenten mit seinem eigenen ersten Klavierkonzert anzutreten, um den begehrten Rubinstein-Preis in Gestalt eines kostbaren Flügels auch tatsachlich zu gewinnen. Solist ist Nikolai Tokarev, der 2008 den ECHO als bester Nachwuchskünstler erhielt und neben Moskau auch Düsseldorf zu seinem Zuhause zählt.

Oskar Gottlieb Blarr war und ist eine der Galionsfiguren des Düsseldorfer Musiklebens und längst selbst ein Stück Musikgeschichte.
Bis 1999 versah er vierzig Jahre sein Amt als Organist und Kantor der Neanderkirche, daneben wirkte er als Komponist und nimmermüder Vorkämpfer und Vermittler des Zeitgenössischen. Inzwischen ist Blarr
- nach wie vor rastlos aktiv im Unruhestand - fünfzig Jahre lang in Düsseldorf als Musiker tätig. Im letzten Jahr wurde im Rahmen des Altstadtherbstes sein "Himmelfahrtsoratorium" uraufgeführt. Nun hat er im Auftrag der Tonhalle seine vierte Sinfonie komponiert.

Die Düsseldorfer Symphoniker spielen unter der Leitung des jungen polnischen Dirigenten Lukasz Borowicz, der kürzlich beim Schleswig-Holstein Musik Festival und mit dem Konzerthausorchester Berlin große Erfolge feierte.

Freitag, 07. Oktober 2011, 20.00 Uhr
Sonntag, 09. Oktober 2011, 11.00 Uhr
Montag, 10. Oktober 2011, 20.00 Uhr

Düsseldorfer Symphoniker
Chor des Städtischen Musikvereins zu Düsseldorf
Marieddy Rossetto, Einstudierung
Jugendchor der Städt. Clara-Schumann-Musikschule Düsseldorf
Justine Wanat, Einstudierung
Nikolai Tokarew, Klavier
Evelyn Krahe, Alt
Konrad Jarnot, Bariton

Lukasz Borowicz, Dirigent

Sergej Prokofjew: Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 Des-Dur op. 10
Gustav Mahler: Lieder eines fahrenden Gesellen
Oskar Gottlieb Blarr: Symphonie Nr. 4 "De revolutionibus orbium coelestium"
Nicolaus Copernicus in honorem
(Uraufführung, Auftragswerk der Tonhalle)

DeutschlandRadio Kultur -live-

Karten von 17 bis 38 Euro, Schüler 5 Euro / Studenten 10 Euro unter Tel. 0211-8996123 oder www.tonhalle.de