Im 19ten Jahrhundert gab es im gesamten deutschsprachigen Raum eine wahre Flut von Vereinsgründungen, die sich mit der Musik im weitesten Sinne befassten. Der Musikverein in Düsseldorf war 1818 somit bei weitem nicht allein auf weiter Flur. Der inhaltliche Bezug auf das Wort „Musikverein“ änderte sich jedoch mit zunehmendem Fortschreiten in das XXste Jahrhundert. Nach dem 2. Weltkrieg wurde das besonders deutlich, als man mit „Musikverein“ mehr und mehr einen Trommlerkorps, einen Fanfarenzug oder eine Blaskapelle verband. Darüber hinaus konnte der ehemalige Vorsitzende Kunibert Jung mehrfach berichten, dass er von umsorgenden Müttern angerufen wurde, ob denn das Kind der Familie beim „Musikverein“ auch Klavier lernen könne.

Abgesehen davon, dass der Name „Städtischer Musikverein zu Düsseldorf“ in seiner etwas sperrigen Ausprägung besonders im Ausland so seine Probleme hatte, wurde innerhalb des Chores intensiv darüber nachgedacht, wie man besser verdeutlichen konnte, um was es sich beim Städtischen Musikverein handelt.

In diesem Zusammenhang kam das Chormitglied Alan Hilton auf die Idee zu fragen, ob der Musikverein überhaupt ein Wappen habe. Es gab so etwas wie ein Logo, aber das war einfarbig und enthielt kaum Hinweise auf das, was der Musikverein in Düsseldorf tut, welche Stellung er im Kulturleben einnimmt oder seine Verbindung zur Stadt. Alan Hilton suchte dann einen Heraldiker, der den bekannten Entwurf herstellte, streng nach den Vorschriften der Deutschen Wappenrolle. Ferner entschloss sich der Musikverein, wann immer sich dazu eine Gelegenheit bot, den Zusatz „Konzertchor der Landeshauptstadt Düsseldorf“ zu führen. So entstanden unter tatkräftiger Mitwirkung des damaligen Schatzmeisters Manfred Hill neue Briefbögen, Briefumschläge, Urkunden, Schlüsselanhänger, Einkaufstaschen, Aufkleber und Vieles mehr. Das Wappen ist in den Farben Weiß, Gelb, Rot und Schwarz gehalten und zeigt den „Bergischen Löwen mit einem zum Violinschlüssel geschwungenen Schweif".

Die Abbildung zeigt den Wappenbrief des Herold-Ausschuss der Deutschen Wappenrolle vom 26. März 1984.

Übrigens: Eine Vereinsfahne hat der Städtische Musikverein noch immer nicht. In Amerika z.B. undenkbar…..

Erinnerungen von Rainer Großimlinghaus im Juni 2021