Einen herzlichen Glückwunsch zum heutigen 95. Geburtstag senden wir brieflich, aber auch auf diesem Wege, unserem Ehrenmitglied Udo van Meeteren.

Udo van Meeteren, Ehrenbürger der Landeshauptstadt Düsseldorf, hält den Deutschen Stifterpreis in Händen.

Wir hoffen und vertrauen darauf, dass Herr van Meeteren den heutigen Tag bei guter Gesundheit im Kreise seiner Familie verbringen kann.

Vorstand und Mitglieder des Städtischen Musikvereins senden diese Grußbotschaft mit den allerbesten Wünschen für die Zukunft und eine stabile Gesundheit in den kommenden Jahren.

Ein solcher Geburtstag ist aber auch Gelegenheit inne zu halten und einen wirklich großen Menschen zu würdigen. Wenn ich nur an den Musikverein denke, ist das Maß an Dankbarkeit schon übervoll. Mehr als vierzig Jahre steht Udo van Meeteren an der Seite des Musikvereins und ich darf mich glücklich schätzen, Herrn van Meeteren in dieser langen Zeitspanne helfend an meiner Seite zu wissen.

Bei der Würdigung seines Mäzenatentums steht naturgemäß die Heinrich-Heine-Universität im Vordergrund. Im Bild zu diesem Beitrag sieht man Herrn van Meeteren vor dem Haus der Universität auf dem Schadow-Platz, welches ohne ihn für die Stadt so nicht entstanden wäre. In diesem Zusammenhang sind auch die enormen Bemühungen seiner Stiftung zur Gründung von Stipendien für junge Studierende zu nennen. Bei der Nennung dieser Großprojekte tritt aber leider die von dem Jubilar und seiner Stiftung geleistete alljährliche Breitenförderung in den Hintergrund. Eine Vielzahl von kulturellen Vereinigungen in Düsseldorf würden ohne die Hilfe Herrn van Meeterens und seiner Stiftung ganz sicher nicht mehr existieren. Sein Förderungskonzept in die Breite der gesellschaftlichen Schichten, die sich um Kultur, Bildung und die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen kümmern ist legendär und einzigartig.

Aus meiner Sicht kann ich nur berichten, dass jedes Treffen mit Udo van Meeteren ein einzigartiges Erlebnis darstellt. Man trifft auf einen überaus freundlichen Herrn und hat den Eindruck, dass der Gastgeber ab dem Moment der Begrüßung zu einhundert Prozent dem Anliegen seines Gastes zugewandt ist. Seine so überaus menschliche Art ist beeindruckend.

Im Jahre 2006 gründete ich die SingPause und trug Herrn van Meeteren das Konzept vor. Herr van Meeteren erkannte sofort das bildungspolitische Potential in diesem Projekt und wurde zum Förderer der ersten Stunde. Als ihm im Jahre 2013 der Deutsche Stifterpreis verliehen wurde (siehe Bild), konnte ich eine Überraschung organisieren: Zum Festakt in der Tonhalle Düsseldorf kamen überraschend bald 100 SingPause-Kinder auf das Chorpodium der Tonhalle und sangen dem Geehrten ein Ständchen (Bild).

Der Düsseldorfer Ehrenbürger Udo van Meeteren erhält auf dem Deutschen Stiftertag den Deutschen Stifterpreis. Als Überraschung brachtenSingPause-Kinder der Gerresheimer Grundschule Unter den Eichen dem geehrten und hoch geachteten Preisträger ein Ständchen aus ihrem SingPause-Repertoire.

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Das Ehepaar van Meeteren war sichtbar gerührt von diesem Auftritt. Wie gerne hätte ich mit den SingPause-Kindern auch heute dem Jubilar ein Ständchen gebracht. Wie so vieles musste auch dieser Gedanke der Pandemie geopfert werden. Wir werden aber andere Gelegenheiten finden.

Das Besondere am Mäzenatentum dieses wunderbaren Menschen ist die Verlässlichkeit und seine persönliche Identifizierung mit jedem Einzelnen seiner Förderprojekte.

Vor einigen Jahren durfte ich Herrn van Meeteren die Ehrenmitgliedschaft im Musikverein anbieten und schätzte mich glücklich, dass er dieses Angebot annahm. Der Städtische Musikverein zu Düsseldorf fühlt sich in besonderer Weise geehrt, einen solch liebenswerten und segensreichen Menschen als Ehrenmitglied bezeichnen zu dürfen.

Die Stadt Düsseldorf hat Udo van Meeteren die Ehrenbürgerschaft verliehen. Auch die Stadtgesellschaft sollte sich glücklich schätzen, Menschen unter sich zu haben, die in so besonderer Weise der Stadt und der Gesellschaft gut tun.

Viel Glück, noch mehr Gesundheit und alle guten Wünsche gehen von hier aus an den Jubilar und auch an seine liebe Gattin und die ganze Familie.

Manfred Hill

-Ehrenvorsitzender-

am 26. Mai 2021 - 12.00 Uhr

Es war der 28. Mai 1989 (!). Der Chor des Städtischen Musikvereins zu Düsseldorf, die Wuppertaler Kurrende und die Düsseldorfer Symphoniker hatten eine sowohl erfolgreiche wie auch

aufregende Tournee durch die DDR am Vorabend mit einer Aufführung von Schumanns Missa sacra und der 2. Symphonie von Felix Mendelssohn Bartholdy im Gewandhaus zu Leipzig abgeschlossen. Nun kam per Sonderzug die Rückreise. Jeder, der Leipzig kennt, weiß um die riesige Bahnhofshalle des Leipziger Hauptbahnhofs. Das war auch vor der Wende ein ungemein imposantes Bauwerk. Es gab einen herzlichen Abschied, auch von den drei uns zur „Begleitung“ zugewiesenen Mitarbeiterinnen der staatlichen DDR-Künstleragentur. Es war sicher etwas unbedacht, aber im Schwang der Begeisterung und Erleichterung über den so viel beachteten und künstlerisch wie kulturpolitisch schönen Verlauf grade dieser Reise, sagte ich in Erinnerung des gestrigen Konzertes zu den drei Damen. „Welch ein symbolischer Text bei Mendelssohn: Die Nacht ist vergangen – ergreift die Waffen des Lichts! – Nun danket alle Gott!“

Da antwortete mir die älteste der Drei: „Aber wir leben doch hier nicht in der Nacht!“ und setzte ein amtlich-entrüstetes Gesicht auf.

Sei’s drum, der gewaltige Hauptbahnhof jedenfalls war vollkommen leer. Kein sonstiger Zug, keine Menschen auf den Bahnsteigen. Nur unser Sonderzug. Als sich dieser dann langsam in Bewegung setzte, griff der erste Hornist der Düsseldorfer Symphoniker -Carlos Crespo- zu seinem Instrument, schob das Fenster seines Abteils herunter und blies tadellos und ohne jeden Kieckser den so teuflisch schwierigen Siegfried-Ruf in die leere Halle. Tosender Applaus aller Mitreisenden, die in Trauben aus den Wagenfenstern zum Abschied den Zurückbleibenden drei Damen der Künstleragentur zuwinkten. Die Lautsprecher-Durchsage der Bahnhofsverwaltung lautete: Wir wünschen den Düsseldorfer Symphoniker und dem Städtischen Musikverein eine gute Heimreise.

Wie gesagt, es war der Vormittag des 28. Mai 1989. Am 9. November fiel die Mauer…..

Erinnerungen von Rainer Großimlinghaus am Mai 2021

Bild: v.l. Rainer Großimlinghaus und Kunibert Jung, die Hauptorganisatoren der größten Konzert-Tournee die jemals durch die damalige DDR ging. Sechs Konzerte in Berlin, Dresden und Leipzig im
Mai 1989, im Jahr des Mauerfalles.