Ziemlich arglos und in gespannter Erwartung ging ich am 14.9.2025 in das Heinrich-Heine-Institut um einer Einladung mit dem folgenden Titel zu folgen:

14.10.2025: Dr. Sabine-Brenner-Wilczek dankt den Künstlerinnen Heike Angela Moser und Anja von Wins nach Abschluss des schönen Abends
"Artperformance: Heike Angela Moser, Klavier & Anja von Wins, Malerei". Der Obertitel war "Begegnungen - Klaviermusik & Acrylmalerei, Klangfarben & Farbtöne, Clara & Robert Schumann - Musikerin & Malerin.
Heike Angela Moser war mir als Ur-Ur-Urenkelin von Robert Schumann bekannt auch alleine schon durch ihre Auftritte anlässlich der Einweihung des Museums im Schumannhaus Düsseldorf. Frau Moser erklärte den wenigen Gästen mit sehr einfühlsamen Worten die Gefühle und Gedanken des Künstlerpaares Moser/von Wins. Die Verbindung von zeitgleich stattfindendem Klavierspiel von Werken Clara und Robert Schumanns mit dabei stattfindender Malerei erschien für mich in der Erklärung zunächst ein wenig esoterisch. Aber ich und wie ich glaube auch das ganze Publikum waren bereit, uns auf diese von mir als Experiment empfundene Veranstaltung einzulassen zumal der Titel "Artperformance" auch Erwartungen weckte.
Frau Moser erläuterte zu Beginn, dass die im Programm aufgeführten Stücke (siehe Programmzettel unten) zweimal gespielt werden. Für den ersten Teil des Konzertes hatte die Malerin Anja von Wins auf einer Staffelei fünf Flächen vorbereitet, die etwa die Größen eines A4-Blattes hatten. Die fünf leeren Flächen wurden, während des Klavierspiels, künstlerisch-malerisch gefüllt. Am Anfang wirkte diese malerische Arbeit etwas hektisch und man war sich nicht sicher, wohin man sich konzentrieren sollte. Links im Saal wunderbares Klavierspiel von Heike Angela Moser präsentiert und rechts entstanden mit vielen Pinseln und einer Vielzahl von Farben sich überlagernde Farbflächen, die sich offensichtlich im Kopf der Malerin Anja von Wins aufgrund der Töne von Robert und Clara entwickelten.
Hier das Programm des Abends:
- Artperformance Heike Angela Moser, Klavier & Anja von Wins, Malerei
- Begegnungen - Klaviermusik & Acrylmalerei, Klangfarben & Farbtöne, Clara & Robert Schumann, Musikerin & Malerin
- Teil 1: Malerische Umsetzung in fünf Einzelarbeiten , Acryl auf Büttenpapier
- 1) Robert Schumann „Warum“ Des-Dur aus Phantasiestücke op.12 (Entstehungsjahr: 1837)
- 2) Robert Schumann „Aufschwung“ f-Moll aus Phantasiestücke op.12 (Entstehungsjahr: 1837)
- 3) Clara Schumann Scherzo d-Moll op.10 (Entstehungsjahr: 1838)
- 4) Robert Schumann Romanze Fis-Dur aus 3 Romanzen op. 28 (Entstehungsjahr: 1839)
- 5) Clara Schumann Scherzo c-Moll op.14 (Entstehungsjahr: zw.1842 u.1844)
- ---- Pause ----
- Teil 2: Malerische Umsetzung als Zusammenführung der einzelnen Klavierwerke in ein Kunstwerk, Acryl auf Leinwand
- 1) Robert Schumann „Warum“ Des-Dur aus Phantasiestücke op.12 (Entstehungsjahr: 1837)
- 2) Robert Schumann „Aufschwung“ f-Moll aus Phantasiestücke op.12 (Entstehungsjahr: 1837)
- 3) Clara Schumann Scherzo d-Moll op.10 (Entstehungsjahr: 1838)
- 4) Robert Schumann Romanze Fis-Dur aus 3 Romanzen op. 28 (Entstehungsjahr: 1839)
- 5) Clara Schumann Scherzo c-Moll op.14 (Entstehungsjahr: zw.1842 u.1844)
Als Publikum hatten wir nach jedem fertigen Musikstück Gelegenheit, uns mit den Künstlerinnen auszutauschen, ihre Gefühle und Gedanken zu hinterfragen und wir, als Publikum, wurden von den Künstlerinnen auch nach unserem Befinden befragt. Es fand ein reger Austausch statt, zunächst verhalten, aber dann immer lebhafter.

14.10.2025: Die beiden Künstlerinnen sprechen über den Fortschritt der Arbeit und die Pianistin spricht mit der Malerin was mit ihnen beiden gerade geschehen ist
Schon zu Beginn hatte Frau Moser angekündigt, dass alle Musikstücke ungewöhnlicherweise zweimal gespielt werden: Vor der Pause zur Erarbeitung der fünf kleinen Bilder und nach der Pause das gesamte Programm in einer Wiederholung für eine malerische Performance zur Zusammenfügung der kleinen Bilder zu einem Bild auf einer großen Leinwand. Der dabei zu beobachtende Prozess wurde von den Künstlerinnen und uns als Publikum völlig unterschiedlich empfunden. Als ich von Frau Moser gefragt wurde, wie ich denn den zweiten Teil empfunden hätte musste ich spontan erklären, dass ich den Eindruck hatte, dass ich diese Musik noch nie gehört hatte obwohl ich sie im ersten Teil doch richtig und wahrhaftig wahrgenommen hatte. Ein seltsames und mir nicht erklärbares Gefühl.
Der wirklich sehr schöne Abend schloss mit vielen Einzelgesprächen mit den Künstlerinnen und einem großen Dankeschön von Frau Dr. Sabine Brenner-Wilczek, Direktorin von HHI und Schumannhaus, an die Künstlerinnen, aber auch an ihre Mitarbeiterin Leah Bibert, die für die Veranstaltung verantwortlich zeichnete.
Gerne schließe ich mich diesem Dank für einen ungewöhnlichen Abend an, der ganz sicher Robert und Clara gefallen hätte.
Manfred Hill
-Ehrenvorsitzender-
am 14.10.2025 - 22.30 Uhr
Schauen Sie folgenden Link zu unserer Bildergalerie mit vielen interessanten Bildern dieses besonderen Abends:
https://musikverein-duesseldorf.de/category/galerie/robert-und-clara-schumann/