Schallarchiv
Beethoven: Symphonie Nr. 9

Erst vergleichsweise spät in seiner fast 200jährigen Geschichte hat sich der Städtische Musikverein zu Düsseldorf einer ausgeprägten Jugendarbeit zugewendet und diese dann auch institutionalisiert. Mit dem Projekt „SingPause“ aus dem Jahr 2006 ist man inzwischen europaweit führend und anerkannt etabliert. So ist es nur folgerichtig, dass der Konzertchor der Landeshauptstadt sich gerne als Partner dem Jugendsinfonieorchester der Tonhalle Düsseldorf zur Seite stellte, als die Anfrage zu einer gemeinsamen 9. Beethoven gestellt wurde. Ernst von Marschall hat in den zurückliegenden Jahren immer wieder ein beachtliches Spektrum von Werken der traditionellen Konzertliteratur, aber auch der aktuellen Moderne mit den jungen Musikerinnen und Musikern erarbeitet. Dabei scheute er sich nicht, das Orchester selbst in einer ja noch frühen Phase gemeinsamen für- und miteinander Musizierens an Grenzen des Machbaren heranzuführen. Der von Bernhard Klee so sinnvoll zum Credo erhobene Leitsatz „Fördern durch Fordern“ findet in der konzeptionellen Arbeit des JSO eine wegweisende Entsprechung. Vor diesem Hintergrund sollte die vorliegende Dokumentation gesehen, gehört und bewertet werden. Beethoven ist für alle, auch für die renommiertesten Musiker eine Herausforderung, sowohl spieltechnisch als auch interpretatorisch-mental. Das gilt übrigens in gleicher Weise für Instrumentalisten wie Vokalisten. Der Chor des Städtischen Musikvereins hat schon oft erfahren, welche Grenzgänge im vorgenannten Sinne Beethoven von jedem Einzelnen verlangt. Es war also auch eine Frage des Mutes, diesen Monolith der Musikliteratur anzufassen. Eine solche Erfahrung, aber auch die Begeisterung und der bewundernswerte Enthusiasmus der jungen Musikerinnen und Musiker des JSO waren für den Chor wie auch die Besucher der ausverkauften Tonhalle ein bleibendes Erlebnis. Das vorliegende Volume 174 unseres Schallarchivs ist damit ein ganz besonderes Dokument!
Der 9. Symphonie vorangestellt war die Symphonie Nr. 2 des Düsseldorfer Komponisten Oskar Gottlieb Blarr.

Die Tutoren aus den Reihen der Düsseldorfer Symphoniker: Violine 1: Martin Schäfer und Dragos Manza; Violine 2: Aleksandra Glinka; Viola: Yuri Bondarev und Christina Pop; Violoncello: Gilad Kaplanski; Kontrabass: Wlodzimierz Gula; Holzbläser: Wolfgang Esch; Hörner: Gernot Scheibe-Matsutani; Trompeten: Alan Kirkendall;
Posaunen: Jürgen Odenhoven; Pauken/Schlagzeug: Dirk Neuner; Harfe: Fabiana Trani

Ernst von Marschall