Lebenslauf
Bernhard Klee

Anton Bruckner: „Christus factus est", „Os justi", „Virga Jesse"
Robert Schumann (Bild): „Requiem"
Maria Venuti, Cornelia Wulkopf, Aldo Baldin, Klaus Jürgen Küper
Städt. Musikverein zu Düsseldorf
(Einstudierung: Hartmut Schmidt)
Düsseldorfer Symphoniker
Tonhalle Düsseldorf (WDR)
Robert Schumanns „Requiem" wurde neu entdeckt, und es war fast eine Erstaufführung für Düsseldorf. Zu Schumanns Zeiten wurden nur Teile dieses Werkes in Düsseldorf aufgeführt. Es ist leider nicht belegt, ob Robert Schumann in seiner Düsseldorfer Zeit als Kirchenmusikdirektor sein Werk eventuell komplett in der Maxkirche zu Gehör gebracht hat.

Information aus dem Schallarchiv zu diesem Konzert:
Rückblickend weiß man nicht so recht, was man zu einem Jahr wie 1981 in Sachen Musikverein sagen soll:
Es begann mit einer Beethoven „Missa solemnis“ in Antwerpen, gefolgt von Konzerten + Schallplatten-Produktion der „Faust-Szenen“ von Schumann im April, danach zwei „9. Beethoven“ in Osnabrück, dann zum Flandern-Festival nach Tongeren mit (wieder) den „Faust-Szenen“, anschließend „Ein Sommer-nachtstraum“ von Mendelsohn in Düsseldorf, 3 Wochen Konzertreise zum Festival von Orange/Frankreich mit „Zauberflöte“, „Il Trovatore“ und „Lelio“, die „Krönungsmesse“ und „Laudate Dominum“ von Mozart in Düsseldorf, danach „Daphnis et Chloé“ von Ravel im Oktober, im November das hier auszugsweise wiedergegebene Konzert mit Schumanns „Requiem“ sowie 3 Graduale von Bruckner, und zum guten Schluss 4 (!) Aufführungen der „Missa solemnis“ in Wien, womit sich der Reigen –als hätte man es so planen können- schloss. Wenn heute, über ein Vierteljahrhundert später, die Mitglieder des Chores ein solches Programm lesen, werden sicher über 50% den Kopf schütteln und sich fragen, welcher Profichor damals am Werke war. Gleichwohl nimmt sich das Requiem von Schumann in diesem Blumenstrauß anspruchsvoller wie unterschiedlicher Literatur eher bescheiden aus, und das ist besonders bei diesem Komponisten bekanntlich immer eine Gefahr. Nach der erfolgreichen Arbeit mit der EMI-Produktion zu den „Faust-Szenen“ wollten alle Beteiligten die diskografische Erkundung in Sachen Schumann weiter vorantreiben. Es sollte jedoch bis 1983 dauern, um auch diesen Schatz für eine breitere Öffentlichkeit heben zu können. Natürlich lag eine solche Verzögerung in dem Willen der EMI, dem Schumann-Requiem durch die Verpflichtung prominenter internationaler Solisten (Helen Donath, Doris Soffel, Nicolai Gedda und Dietrich Fischer-Dieskau) zu helfen. Dennoch war die erste Begegnung von 1981 ein sehr schönes und stimmungsvolles „Ah-ha!-Erlebnis“, und, auch auf die vergleichsweise lange Zeit betrachtet, eine wertvolle Vorbereitung. Bernhard Klee hatte –wie so häufig- ein großartiges Programm zusammengestellt, beginnend mit der „Symphonie Liturgique“ von Arthur Honegger, dann –vor der Pause- die a-cappella-Graduale „Christus factus est“, „Os justi“ und „Virga Jesse“ von Anton Bruckner und abschließend das „Requiem“ von Robert Schumann.
David Shallon, Klees Nachfolger, sagte dazu einmal: „Besser kann man es nicht machen!“
Bild: Probe für die EMI-Schallplatten-Produktion des "Requiem" im Jahre 1983