Schallarchiv
Brahms: Nänie, Schicksalslied Mendelssohn Bartholdy: Der 42. Psalm

Als wir im Jahr 2000 überlegten, ein Schallarchiv des Städtischen Musikvereins zu Düsseldorf kontinuierlich aufzubauen, fiel die Wahl einer ersten (Versuchs-) Ausgabe auf die Komponisten Brahms und Mendelssohn. Damals waren es die beiden kleineren Chor-Orchesterwerke „Schicksalslied“ und „Nänie“, sowie „Die erste Walpurgisnacht“ (Vol. 1). Heute, 15 Jahre später, können wir auf nahezu 200 Ton- und Bilddokumente zurückblicken, und der Zufall will es, dass mit der vorliegenden Ausgabe des Schallarchivs wieder Brahms und Mendelssohn zu hören sind, wieder als Ausschnitte von zwei unterschiedlichen Konzerten, diesmal aber auch unter der Leitung von zwei grundverschiedenen Dirigenten. Okko Kamu (*1946) war 1969 Gewinner des ersten Karajan-Dirigentenwettbewerbs in Berlin und danach weltweit für seine der nordischen Symphonik (Sibelius/Berwald etc.) verpflichteten Interpretationen gefragt. Sein Dirigierstil setzt in hohem Maße eine völlige Selbständigkeit der beteiligten Musiker voraus, was auch der Chor des Städtischen Musikvereins erst einmal verinnerlichen musste. Ganz anders die Begegnung mit dem Schweizer Dirigenten und Göttinger Generalmusikdirektor Christoph-Mathias Müller (*1967), dessen mitreißende Energie, künstlerische Authentizität und hoher intellektueller Anspruch sich in einer geradezu leidenschaftlichen Proben- wie Konzertarbeit auch im Hinblick auf den Chor wieder spiegelten. Zwei gänzlich unterschiedliche Charaktere!


Marieddy Rossetto mit Okko Kamu nach dem Konzert.

Christoph-Mathias Müller