Lebenslauf
Clara Schumann

Am 19.11.1853 (Siehe Eintrag von diesem Tage) schrieb Robert Schumann einen Brief an den Verwaltungsausschuß des Musikvereins der deutlich zum Ausdruck brachte, in welcher Weise er sich dadurch verletzt fühlte, dass der Ausschuss mit einem neuen Dirigenten, der nach seiner Ablösung tätig werden sollte, verhandelt hatte und ihn sogar hat dirigieren lassen. Clara Schumann wollte, dass Oberbürgermeister Hammers von diesem Brief Kenntnis erhielt, schrieb ihn ab und schickte ihn dem Oberbürgermeister mit folgendem Anschreiben:

"Verehrter Herr,
beifolgend sende ich Ihnen eine Abschrift des letzten Briefes meines Mannes an den Verwaltungsausschuß. Ich glaubte, es wäre Ihnen vielleicht lieb, gerade diesen Brief in Händen zu haben, der klar das contractwidrige Verfahren der Herren beweist. Sie finden darin auch den Grund des Nichterscheinens meines Mannes in der Probe angeführt.

Mich Ihnen, geehrtester Herr, hochachtungsvoll empfehlend, verbleibe ich
Ihre ergebene
Clara Schumann
Düsseldorf, den 19. Dec. 1853"

Schaut man heute in den Eintrag vom 19.11.1853 und in diesen Brief von Clara Schumann wird klar, dass sich hier Winkelzüge in einem nicht sehr sauberen Spiel, in welchem eine Seite der anderen die Schuld in die Schuhe zu schieben suchte, offenbaren. Dank der integren Persönlichkeit des Bürgermeisters Hammers, der in sehr nobler Weise vor den Stadtverordneten und gegen gewisse Kräfte des Verwaltungsausschusses die Sache Schumanns klar und eindeutig verfocht, wurde der Versuch zunichte gemacht, den inzwischen kranken Meister durch Wortklauberei seiner Stellung zu berauben.
Quelle: Stadtarchiv Düsseldorf

Bild: Bürgermeister Hammers