Lebenslauf
Einleitung

(5) Musikfest = Niederrheinisches Musikfest und andere Musikfeste

Einführung und Erläuterung zu den Einträgen:

Unter dem Stichwort "Musikfest" möchte der Autor dem Internetnutzer die Suche nach den Aufführungen der "Niederrheinischen Musikfeste" in allen Feststädten erleichtern. Der Leser findet unter diesem Stichwort alle Artikel zu den "Niederrheinischen Musikfesten", den "Rheinischen Musikfesten" und den "Schumannfesten". Ganz bewußt hat der Autor auch die beiden Reichsmusiktage unter das Stichwort "Musikfest" gestellt. In der detaillierten Darstellung dieser Reichsmusiktage von 1938 und 1939 hoffen wir deutlich machen zu können, in welcher Weise Politik pervertierend auf die Kunst einwirken kann.

Die "Niederrheinischen Musikfeste" sind ein herausragendes Beispiel für die Kraft der bürgerlichen Musikkultur im 19. Jahrhundert. Die Gründung der für das 1. Fest in Düsseldorf notwendigen Chorgemeinschaften (Gesangmusikverein-Allgemeiner Musikverein = Musikverein) bedeutete für die Entwicklung der Feste, aber auch für die Erstarkung einer bürgerlichen Musikkultur, den entscheidenden Impuls. Das "Niederrheinische Musikfest" entwickelte sich im 19. Jahrhundert zu einer der größten Musikveranstaltungen in Europa und wurde zum Motor der Entwicklung der romantischen Musik dieser Zeit. Ferner wurden diese Musikfestspiele auch Abbild der seinerzeitigen "zeitgenössischen" Musikentwicklung, und zwar weit über den lokalen Bezug hinaus.

Der Gedanke, die Feste in mehreren Städten des Rheinlandes zu veranstalten, führte im gesellschaftlichen Leben zu einem buchstäblichen Gesangs- und Musiktourismus. Die Veranstalterstädte (Düsseldorf-Elberfeld-Köln-Aachen) erlebten an den Festtagen zur Pfingstzeit tausende von Mitwirkenden, die lange an ihren Wohnorten übten und sich dann mit allen nur erdenklichen Transportmitteln (Dampfschiffe, Fuhrwerke und vieles mehr) zu den Hauptproben und Aufführungsorten der veranstaltenden Städte begaben. In ihrem Tross befanden sich somit Ausübende wie Konzertbesucher gleichermaßen. Die kirchlichen Pfingsttage im Rheinland wurden so auch zu bejubelten musikalischen Feiertagen.

Sozusagen alles, was in der europäischen Musik Rang und Namen hatte, erschien zu diesen Ereignissen. Eine Vielzahl von Ur- und Erstaufführungen fand statt. Die in Düsseldorf erreichten beruflichen Verpflichtungen von Felix Mendelssohn Bartholdy und Robert Schumann zu Musikdirektoren wären ohne die "Niederrheinischen Musikfeste" nicht vorstellbar gewesen. Auch die Entwicklung der Konzertsäle von den Gartensälen "draußen vor der Stadt" bis zur Tonhalle Düsseldorf hätte sich sicherlich anderes dargestellt.

Um die Bedeutung und Breite dieses Festivals darzustellen, führt der Autor daher alle ihm greifbaren Festprogramme der anderen Städte in dieser Chronik mit auf. Dies auch deshalb, weil zu jedem Fest vor allen Dingen die Chöre sich gegenseitig verstärkten und sozusagen jedes Fest für den nicht veranstaltenden Chor eine Konzertreise in die veranstaltende Stadt darstellte. Über viele Festprogramme gab es in den Chören Beteiligungen zwischen 400 und 700 Sängerinnen und Sängern. Diese enormen Teilnehmerzahlen resultierten auch aus den Gastsängerinnen und -sängern aus den jeweils anderen Veranstaltungsstädten, eine Entwicklung, wie wir sie z.B. aus Großbritannien bis weit in das 20ste Jahrhundert hinein kennen.

Außerdem sind auch die Musikfest dokumentiert, zu denen der Städtische Musikverein eingeladen wurde. Der jeweils erste Eintrag zu einem Musikfest ist mit dem Wappen der veranstaltenden Stadt versehen.

Suchstichwort: Musikfest = Ort (Eingabe eines Städtenamens)

Bild: Konzertplakat für das erste Niederrheinische Musikfest im Jahre 1818 in Düsseldorf.