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Städtischer Musikverein zu Düsseldorf e.V. gegr. 1818

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Frohe Ostern

Nun steht das zweite Osterfest unter Corona-Bedingungen vor der Tür und ich wünsche allen Freundinnen und Freunden des Städtischen Musikvereins zu Düsseldorf und der SingPause-Düsseldorf ein FROHES FEST und alles erdenklich Gute für die kommenden Monate.

Heute schreibe ich, nachdem ich am 26.6.2020 den Vorsitz an Stefan Schwartze abgegeben habe, in meiner Eigenschaft als Ehrenvorsitzender an die Mitglieder und alle Freundinnen und Freunde des Musikvereins. Das mir in der Mitgliederversammlung gegebene Ehrenamt erlaubt mir sicher, an diesem besonderen Tag ein wenig Rückschau zu halten.

Der Juni 2020 war mit dem Beginn der Amtszeit des neuen Vorsitzenden Stefan Schwartze und der Anstellung des neuen Chordirektors Prof. Dennis Hansel-Dinar ein gravierender Neuanfang, zumal auch zwei andere Vorstandsposten neu besetzt wurden. Von dieser Zeit im Juni 2020, als z.B. noch Open-Air-Proben möglich waren, bis heute, ist viel passiert. Vorsitzender und Chordirektor nahmen das Heft in die Hand und versuchten mit einer Vielzahl von zugegebenermaßen aufgezwungenen digitalen Mitteln die Zusammengehörigkeit des Chores, den sog. „Chorgeist“ zu erhalten. Schwer genug in diesen Tagen, Wochen und Monaten. Der Vorsitzende „ertrank“ in einer Welle von Neuformen der Probeneinteilungen, der Chordirektor entwickelte neue digitale Formen der stimmlichen Weiterbildung der Sängerinnen und Sänger und der Vorstand leistete viel Unterstützung bei der sicher auch für den ein oder anderen notwendige Überzeugungsarbeit. Wie es den Anschein hat, ist diese einmalige Phase in der 200jährigen Geschichte des Musikvereins weitestgehend gelungen. Wenn es denn so ist, kann man nur gratulieren und den Sängerinnen und Sängern baldmöglich ein richtiges Konzerterlebnis wünschen. Hierzu von mir aus ein hoffnungsvolles „Toi-Toi-Toi.

In der SingPause-Düsseldorf sind wir ähnlich verfahren. Auch hier kann ich, da ich in meiner Funktion die SingPause weiter verantworte, nur von positiven Ergebnissen berichten. Frau Rossetto und ich waren stets besorgt um die SingPause und haben mit vielen digitalen Hilfsmitteln und einem enormen Einsatz der Singleiterinnen und Singleiter die SingPause erhalten können. Die Stadt als Zuschussgeber und unsere Förderer standen immer an unserer Seite. Die kommenden Monate bis zu den Sommerferien werden daran nichts ändern und damit ist der Erhalt der SingPause sichergestellt. DANKE hierfür und auch Dank an die Mitarbeiter*innen im Kulturamt und im Schulverwaltungsamt. 

Dem Musikvereinsvorstand, der Chorleitung, den Sängerinnen und Sängern, Frau Rossetto und den Singleiterinnen und Singleitern, den Schulleitungen und dem Lehrpersonal der SingPause gilt mein DANK für die Bewältigung vieler ungewöhnlicher Herausforderungen.

Eine Pandemie in dieser allumfassenden Ausprägung ist ein epochales Ereignis für alle Menschen, dazu zählen auch die viel gescholtenen Politikerinnen und Politiker, die Menschen, die in den systemrelevanten Berufen tätig sind und die das öffentliche Miteinander an vielen Stellen der Gesellschaft erhalten und sichern, aber auch die vielen Bürgerinnen und Bürger, die zu einem hohen Prozentsatz den Regeln folgen und um das Wohl ihres Umfeldes und des eigenen besorgt sind.

In vielen Bereichen macht sich jedoch Ratlosigkeit und auch eine gewissen Pandemie-Müdigkeit breit. Eigentlich bei einem so einzigartigen Dauer-Ereignis normal. Da dem Virus menschliche Stimmungen egal sind, bohrt es immer gerade in den Wunden unserer Empfindlichkeiten. Mit Erstaunen stellen wir alle fest, dass wir Nähe und Zuwendung brauchen, dass wir verletzliche Wesen sind, dass wir auf einen führenden Staat vertrauen wollen, dass wir uns nicht nur mit Handschlag begrüßen, sondern sogar gerne umarmen würden. Vieles davon fehlt uns. Auch all dies ist dem Virus egal und diese Rücksichtslosigkeit eines unbekannten Feindes macht uns zunehmend unduldsam.

Also brauchen wir als Menschen und als Gesellschaft Hilfe: Hilfreich für uns alle wäre es, wenn die Medien ihre unentwegten Schimpfkanonaden einstellen und Lösungen vorschlagen würden. Hilfreich wäre es auch, wenn uns nicht unentwegt teilweise dumme Menschen mit ihren persönlichen Einzelmeinungen vorgeführt würden und der Eindruck erweckt wird, dass die Meinung dieser Menschen das Maß der Dinge ist.  Neben allem Querdenker-Quatsch ein typisches Beispiel: Am 29.3. verkündet die Regierung, dass die Impfungen auch schon für 60jährige durchgeführt werden können. Am 30.3. wird in den Medien ein Mensch auf der Straße interviewt, der sich beklagt, dass er als 62jähriger noch keine Impfanmeldung im Internet durchführen konnte. Solche Beispiele gibt es hunderte.

Bei einem derartigen Pandemie-Ereignis gibt es immer und überall die Möglichkeit, Fehler zu machen. Aufarbeitung von Fehlern mit Blick in die Zukunft und auf die nächste Pandemie sollten wir zum Ende des Jahres in Angriff nehmen. Bis dahin sollten wir, unter Verbot von jeglichem pandemiebezogenen Wahlkampfgetöse an pragmatischen Lösungen arbeiten und diese auch erlauben. Die Bevölkerung braucht ein visionäres Ziel, welches erkennbar erreichbar ist. Ein solches Ziel wäre erreichbar mit Testen und Impfen. Realistisch betrachtet kann es aber nur versprochen werden, wenn es die Tests gibt und genügend Impfdosen vorhanden sind. Die Fragilität der Liefermöglichkeiten ist der Ursprung der Ratlosigkeit.

Lassen Sie uns ein Beispiel an der christlichen Hoffnung des Ostersonntags nehmen. Ob gläubig oder nicht hilft auf jeden Fall das Licht einer Kerze und die Freude über die österlichen Farben Gelb und Grün, die beide mit Leben, Licht und Hoffnung verbunden sind.

Mit österlichem Gruß bin ich

Ihr

Manfred Hill

Ehrenvorsitzender des Musikvereins und Projektmanagement SingPause

am Gründonnerstag, dem 1. April 2021 – 12.00 Uhr