Schallarchiv
Hadyn, Bruckner: Te Deum

„Ihr seid großartig! Jetzt können wir gemeinsam richtig Musik machen!“ Worte von Mario Venzago nach der Generalprobe am 14. Juni 2018. „Diese Musik ist wie aus Moses‘ Dornbusch!“ Auch ein Zitat des Dirigenten, der sich nach dem letzten Konzert am 18.6.2018 überglücklich zur Zusammenarbeit in der Proben-Konzertwoche äußerte. Er sprach anerkennend über Marieddy Rossetto und den gesamten Chor: “Fühlen Sie sich umarmt!“. Venzago, dessen Bruckner-Verständnis man getrost als Gegenentwurf zu den Klang-Kathedralen eines Sergiu Celibidache oder Eugen Jochum verstehen darf, fordert mit seiner Bauhaus-Vorstellung jene Kompromisslosigkeit, die schon mehr als einmal zu Irritationen und Befremdlichkeiten hinsichtlich eines tradierten Bruckner-Bildes geführt hat. „Wenn ich den Profichören, mit denen ich ansonsten arbeite, andeute, ich wolle ein Bruckner-Te Deum machen, heben sie die Hände und sagen abwehrend ‚Das ist ja so schwer!‘“

Und das ist richtig, denn Bruckner geht vokal an die Grenzen des technisch Machbaren -ähnlich wie Beethoven-, was bei Mario Venzago allerdings zudem ohne jeden Anflug von Weihrauch zu verstehen ist!

Für den Chor des Musikvereins kam 2018 hinzu, dass das hier dokumentierte Konzert in engem zeitlichen Zusammenhang zum Jubiläumskonzert „Paulus“ (April) und der 8. Mahler (Juli) lag. Im September stand Haydns Schöpfung, und im Dezember Bernsteins MASS auf dem Plan. Alle genannten Werke waren bzw. sind Neueinstudierungen! Eine Herausforderung, die für die 80er Jahre vielleicht als „normal“ gegolten hätte, für den Konzertchor des 21. Jahrhunderts jedoch eher eine Ausnahme war.

Gleichwohl: Großer Beifall und Jubel! Überwiegend anerkennende Zeilen der Presse! Mit Ausnahme des Bruckner-Te Deum handelt es sich bei den übrigen Werken (Haydn: "Te Deum", Dukas: "La Peri" und Debussy: "Fantasie für Klavier und Orchester") um Erstaufführungen innerhalb der Konzerte der Düsseldorfer Symphoniker.