Lebenslauf
Hans Weisbach

Musikfest = Düsseldorf - 98. Niederrheinisches Musikfest am 16., 20., 21. und 22. September 1929

Hans Weisbach leitete als „Festdirigent“ das 98. Niederrheinische Musikfest in Düsseldorf im Jahre 1929.

Am zweiten Tag wurde Bachs „Hohe Messe h-Moll" zu Gehör gebracht. Am dritten Tag erfolgte die Uraufführung von Wolfgang Fortners: „Marianische Antiphonen" für Soli, Chor, Orgel und Orchester zusammen mit einer Aufführung von Beethovens „Symphonie Nr. 9 d-moll op. 125".

Das Festprogramm:
16.9.1929
Lieder und Arien von Bach, Händel, Mozart, Pergolesi, Paisiello
Maria Ivogün, Sopran
Hans Weisbach, Flügel
Adolf Busch: Kammerkonzert, Op. 43 a "Uraufführung"
J.Ph. Telemann: Sonate für Flöte, 2 Gamben und Continuo nach dem Manuskript aus der Hessischen Landesbibliothek, Darmstadt (Uraufführung)
Das Städt. Orchester
Tonhalle Düsseldorf

Bild und Kurzbiographie: Maria Ivogün (* 18. November 1891 in Budapest, Ungarn, † 3. Oktober 1987 in Beatenberg, Schweiz) war eine berühmte Sopranistin ungarischer Abstammung. Sie war insbesondere eine gefeierte Interpretin der Werke Mozarts; ihre Arie der Königin der Nacht wurde richtungweisend. Als die junge Sopranistin 1913 an der Wiener Hofoper vorsang, wurde sie abgelehnt. Jedoch der dortige Hofkapellmeister Bruno Walter erkannte ihr außergewöhnliches Talent und engagierte die Künstlerin an seine neue Wirkungsstätte an die Königliche Hofoper in München. Drei Jahre später, 1916, sang sie bei der Neubearbeitung der Ariadne auf Naxos in Wien auf ausdrücklichen Wunsch des Komponisten Richard Strauss die Zerbinetta. Im gleichen Jahr vertrat sie eine erkrankte Sängerin als Königin der Nacht aus Mozarts Zauberflöte, eine Rolle, für die Maria Ivogün viel Beachtung erhielt und mit der sie den Grundstein für ihren Erfolg legte. 1917 wurde ihr der Titel Königlich Bayerische Kammersängerin verliehen. Im gleichen Jahr sang sie den Ighino in der Uraufführung von Pfitzners Palestrina an der Seite des Tenors Karl Erb in der Titelrolle, den sie 1921 heiratete. Das Künstlerehepaar riss mit ihrer Gesangeskunst Presse und Publikum zu frenetischen Begeisterungsstürmen hin. Die Sopranistin Ivogün gilt bis heute als eine der besten und berühmtesten Opernsängerinnen des 20. Jahrhunderts. In der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen trug sie nicht unwesentlich zum europaweit guten Ruf der Operaufführungen in Deutschland bei. Zahlreiche Schallplatteneinspielungen (u. a. zusammen mit ihrem ersten Ehemann) runden ihre künstlerische Tätigkeit ab. Maria Ivogün wirkte als Lehrerin und Mentorin vieler berühmter Sängerinnen der Oper und der Unterhaltungsmusik. Zu ihren Schülerinnen zählen u. a. die Opernsängerinnen Elisabeth Schwarzkopf, Rita Streich, Renate Holm und Helga Kosta. Aber auch die in den 1950er Jahren beliebte Schlagersängerin Gitta Lind war eine Schülerin der "Operndiva". Ivogüns Verhältnis zu ihnen kann als mütterlich bezeichnet werden.