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Joseph Euler wurde am 20.2.1804 in Düsseldorf geboren. Nach Beendung seiner Schullaufbahn studierte er in Heidelberg Jura. Nach einer Reise, finanziert durch väterliche Zuschüsse, durch Italien und in die Schweiz, erhielt er seine erste Stelle als Notar in Leichlingen, später war er Notar in Opladen. 1831 heiratete er Antonie Blin (* 6.4.1812), mit der er vier Kinder, Eduard (*1.9.1833), Otto (*6.6.1935), Berta Margarete Luise (*9.1.1837) und Sophie (*30.3.1839) hatte.

1837 übernahm Joseph das Büro und den Notariatstitel seines Vaters. In der folgenden Zeit kaufte er große Grundstücke in Flingern auf, die unter anderem zum späteren Eulerhof zählten. Joseph Euler war nicht nur juristisch, sondern auch politisch engagiert. In den 48er Revolutionsjahren trat er entschieden für die rheinische Unabhängigkeit gegenüber dem preußischen Staat ein.

Wie schon angesprochen, entstammte Joseph Euler einer alten Notarenfamilie. Auch er setzte sich sehr für die Belange der Notare ein. Sein berufliches Ansehen basierte auf zwei von ihm verfaßten Fachpublikationen. 1844 erschien "Über das Notariat in Rheinpreussen" und 1858 das "Handbuch des Notariats in Preußen". Anlaß hierfür war ein vom Oberprokurator gegen ihn angestrengtes Disziplinarverfahren. Euler fühlte sich ungerecht behandelt und konterte mit den Schriften. Joseph Euler war Mitbegründer des Notariatsvereins für Deutschland und Österreich, und wurde am 7.10.1871 zum Vorsitzenden gewählt.

Aber damit war Eulers Engagement lange nicht erschöpft. So war er Mitbegründer der Gemäldegalerie und des Künstlervereins "Malkasten", sowie Vorsitzender des Allgemeinen Musikvereins.

Auch bei der Gründung der Gesellschaft "Verein", entstanden durch die Zusammenlegung der "Lese-, Casino- und Kaufmannsgesellschaft" (1842/43), war er führend, ebenso als Mitbegründer der "Düsseldorfer Allgemeinen Versicherungsgesellschaft für See-, Fluß- und Landtransporte" (1845). Auch bei der Dampfschifffahrtsgesellschaft war er Mitglied.

Euler zeichnete sich durch eine enorme Vielseitigkeit aus. Außerdem wurde er vielerorts als sympathischer, höflicher, interessanter Mann charakterisiert. Sein Engagement wurde 1874 durch die Verleihung des Titels "Justizrat" und die Verleihung des "Roten Adler Ordens vierter Klasse" honoriert. Clara Schumann bezeichnete ihn in Ihrer Düsseldorfer Zeit als "das musikalische Faktotum" der Stadt. Er verstarb nach längerer Krankheit am 27.10.1886 in Düsseldorf.