Lebenslauf
Joseph Joachim

Musikfest = Düsseldorf - 55. Niederrheinisches Musikfest am 9., 10. und 11. Juni 1878

11.6.1878
Felix Mendelssohn Bartholdy: Ouvertüre zum „Sommernachtstraum"
Viotti: „Violinkonzert in A-Moll" (Prof. Joachim)
Julius Tausch: „Germanenzug aus Trutz Nachtigall“, Chorwerk (UA)
Ludwig van Beethoven: „Leonoren-Ouvertüre Nr. 3"
Étienne-Nicolas Méhul: Arie aus der Oper „Joseph" (Herr Jos. v. Witt)
Wolfgang Amadeus Mozart: Arie aus der Oper „Idomeneo" (Frl. Math. Weckerlin)
Szene der Maria aus Schillers „Demetrius" (Frau Amalie Joachim)
Barthel: „Für Dich" (Frl. Fides Keller)
Robert Schumann: „Er ist´s" (Frl. Fides Keller)
Johannes Brahms: „Die Mainacht" (Paul Bulß)
Reinecke: „Waldständchen" (Paul Bulß)
Robert Schumann: „Dichterliebe" (Paul Bulß)

Sopran: Frl. Math. Weckerlin, München - Fr. Wally Schauseil, Düsseldorf
Alt: Amalie Joachim, Berlin - Frl. Fides Keller, Düsseldorf
Tenor: Kammersänger Jos. v. Witt, Schwerin
Bariton: Hofopernsänger Paul Bulß, Dresden
Baß: Opernsänger v. Schmid, Düsseldorf
Außerdem:
Musikdirektor W. Schauseil, Düsseldorf (Orgel)
Das Städtische Orchester
Ltg.: Prof. Jos. Joachim, Berlin - Musikdirektor Jul. Tausch, Düsseldorf
Lokal: Kaisersaal der Städt. Tonhalle
Mitwirkende: 892 (Chor 755, Orchester 128)

Zur Uraufführung des Werkes von Julius Tausch: Germanenzug ist ein Auszug aus der Liedersammlung von Friedrich von Spee (Friedrich Spee (* 25. Februar 1591 in Kaiserswerth bei Düsseldorf; † 7. August 1635 in Trier) war ein Jesuit, der sich als Moraltheologe, Lyriker und Schriftsteller ausgezeichnet hat. Er wurde bekannt als Hexentheoretiker und Kritiker der Hexenprozesse. Er hatte „Hexen“ als Beichtvater auf ihrem letzten Weg zum Scheiterhaufen begleitet und dabei die Gewissheit ihrer Unschuld gewonnen, was der Antrieb zu seinen kritischen Schriften war. Berühmt wurde er auch als Kirchenlieddichter.

Bild und Kurzbiographie: Étienne-Nicolas Méhul (* 22. Juni 1763 in Givet, Departement Ardennes; † 18. Oktober 1817 in Paris) war ein französischer Komponist. Der Vater war Chefdiener des Grafen von Montmorency und gründete später eine kleine Weinhandlung. Étienne-Nicolas Méhul begann seine musikalische Ausbildung als Organist, und zwar im Franziskanerkloster seines Heimatortes. Später studierte er bei dem Organisten Wilhelm Hanser und wurde 1778 dessen Assistent oder Hilfsorganist an der Klosterkirche der Benediktiner von Lavaldieu in den Ardennen. Im Jahr 1779 übersiedelte er nach Paris, wo er bei dem Straßburger Komponisten und Cembalisten Jean Frédéric Edelmann Kompositionsunterricht nahm. Neben François-Joseph Gossec galt er als der Komponist der Französischen Revolution. Sein Chant national du 14 Juillet 1800, der von Napoleon nach der Schlacht von Marengo bestellt worden war, bekam fast den Rang einer Nationalhymne, und 1794 entstand seine Revolutionsoper Horatius Coclès. 1795 wurde er Inspektor des Conservatoire und Mitglied der Académie des beaux-arts. Méhul wurde vor allem durch seine mehr als vierzig Opern bekannt, von denen Joseph in Ägypten auch gegenwärtig noch aufgeführt wird. Die häufig kolportierte Aussage, die später als Melodie des Horst-Wessel-Liedes bekannte Weise entstamme ursprünglich dieser Oper, konnte bis heute nicht anhand der Partitur belegt werden. Daneben komponierte er sechs große Klaviersonaten, drei Ballette, sechs Sinfonien, Bühnenmusiken und Messen.