Lebenslauf
Julius Buths

Musikfest = Düsseldorf - 79. Niederrheinisches Musikfest am 18., 19. und 20. Mai 1902

Julius Buths dirigierte anlässlich des 79. Niederrheinischen Musikfestes 1902 Edward Elgars (Bild) „The Dream of Gerontius" zum zweiten Male nach der vor sechs Monaten in Düsseldorf stattgefundenen deutschen Erstaufführung.

Auch dieses Konzert wurde ein überragender Erfolg. Am gleichen Abend gab es „Eine Faust-Sinfonie" in drei Charakterbildern nach Goethe für großes Orchester mit Schlusschor von Franz Liszt.

19.5.1902
Edward Elgar: „Der Traum des Gerontius" in einer Übersetzung von Julius Buths
Franz Liszt: „Eine Faustsinfonie"

Zu Elgars Werk schreibt die Elgar Society im Jahre 1979 wie folgt:

"Nach den Sea Pictures, einem Liederzyklus für Alt und Orchester (1899), kam eine von Elgars größten sakralen Kompositionen - The Dream of Gerontius - basierend auf dem Gedicht des Kardinals Newman über den Weg, den die Seele über die Schwelle des Todes bis zum jüngsten Gericht und darüber hinaus geht. Leider, als Folge der unzulänglichen Proben, war bei der Uraufführung dieses komplexen und originellen Werkes im Oktober 1900 in Birmingham der Erfolg ausgeblieben. Dennoch hat die Mehrheit der Kritiker die Größe des Werkes erkannt. Glücklicherweise wurde diese Komposition dank einer zweiten Aufführung durch Julius Buths in Düsseldorf im Dezember 1901 sowie auch im Mai des folgenden Jahres bei den Niederrheinischen Festspielen in Düsseldorf (siehe die entsprechenden Einträge), vor dem Vergessen gerettet. Nach der letzteren Aufführung wurde Elgar von Richard Strauss als der erste wirklich progressive englische Komponist gelobt. Nach dem Mißerfolg des Dream of Gerontius im Jahre 1900 war Elgar verständlicherweise deprimiert. Jedoch innerhalb von wenigen Tagen fing er charakteristischerweise wieder an, neue Musik zu schreiben - eine aufwallende Konzertouvertüre Cockaigne (in London Town), welche 1901 eine erfolgreiche Erstaufführung erlebte. Als Bestätigung dieses Erfolgs entstanden im selben Jahr die ersten zwei der Pomp and Circumstance Märsche, von denen der erste D-dur das berühmte Trioteil, das später Land of Hope and Glory werden würde, beinhaltete. Elgar wußte den Wert dieser Musik zu schätzen, denn er hatte vorausgesagt, "Ich habe eine Melodie, die sie schlagen - richtig schlagen - wird! ... Eine Melodie wie diese fällt einem nur einmal im Leben ein ...". Jetzt war Elgar "angekommen". Quelle: Elgar Society 1979

Michael Kennedy - schreibt im 'Portrait of Elgar'(Oxford University Press -1968):

"Dreißig Jahre nach seinem Tod 1934 wurde seine Musik für 'nicht mehr in Mode' gehalten. Seiner Musik wurde nachgesagt, sie verkörpere das Edwardische Zeitalter und sei zu einem späteren Zeitpunkt nicht mehr relevant. Dennoch glaube ich, daß diese Musik von einer solch überragenden Größe geprägt ist, daß sie nicht an einen kurzen Zeitraum gebunden ist. Sie ist in jedem Fall Musik so einer persönlichen Natur, daß sie nur als 'Elgarsche' und nicht als 'Edwardische' Musik beschrieben werden kann."