Lebenslauf
Lawrence Foster

Musikfest = Duisburg - Internationales Schostakowitsch-Festival Duisburg 1984-85

Konzertreise nach Duisburg:

Dimitrij Schostakowitsch (Bild): Symphonie Nr. 13 „Babij Yar"
Malcolm King
Städt. Musikverein zu Düsseldorf (Einstudierung: Hartmut Schmidt) zusammen mit dem Städtischen Konzertchor Duisburg (Einstudierung Guido Knüsel)
Die Duisburger Sinfoniker
Mercatorhalle Duisburg

Information aus unserem Schallarchiv zu diesem Konzert:
Es gibt Werke, die in schöner Regelmäßigkeit auf den Konzertplänen der Orchester und Chöre auftauchen, und das über viele Jahrzehnte hinweg. Es gibt aber auch Kompositionen, die einer gewissen Wiederentdeckung oder sogar „Mode“ unterliegen. Zu letzteren gehört zweifellos die 13. Symphonie von Dimitrij Schostakowitsch. Wie Gustav Mahler vorher, so wurde auch Schostakowitsch in den 80er Jahren des XX. Jahrhunderts verstärkt in das Bewusstsein von Musikern und Musikliebhabern gerückt. Es entstanden gleich mehrere Gesamteinspielungen seines symphonischen Oeuvres, wobei fast alle großen Dirigentenpersönlichkeiten sich seiner Werke annahmen. In Duisburg richtete man 1984/85 ein recht großdimensioniertes Schostakowitsch-Festival aus. Die Verbindung zwischen Duisburg und Düsseldorf war auf musikalischem Gebiet schon lange institutionalisiert, da z.B. die Deutsche Oper am Rhein sich sowohl der Duisburger Sinfoniker (heute Philharmoniker) als auch der Düsseldorfer Symphoniker bedienen konnte. Der Chor des Städtischen Musikvereins war seit geraumer Zeit ein vielgehörter Gast in der (alten) Mercatorhalle, die übrigens über eine deutlich bessere Akustik verfügte, als das damals in der Tonhalle Düsseldorf der Fall war. Das war unter der Leitung von Miltiades Caridis so und setzte sich unter Lawrence Foster auf angenehmste Weise fort. So kam es im November 1984 gemeinsam mit den Herren des Städtischen Konzertchores Duisburg zu zwei Aufführungen der großen und anspruchsvollen 13. Symphonie „Babij Jar“.

Verwunderlich war allerdings, dass Duisburgs GMD Lawrence Foster seinerzeit darauf bestand, eine deutsche Übersetzung zu nutzen, obwohl es sich ja doch um ein internationales Festival handelte. Seine Begründung: „Ich will, dass die Leute verstehen, um was es hier geht!“

Ein vergleichbares Argument fand auch einen Monat später Niksa Bareza, der mit beiden Herren-Chören die Babij Jar-Symphonie in Wiesbaden aufführte. Letztlich wurde der 1. Satz des Werkes am 2. März 1986 im Rahmen der Eröffnung der „Woche der Brüderlichkeit“ unter der Leitung von Günter Wich –ebenfalls in Duisburg- abermals in Deutsch zu Gehör gebracht.

In Berlin sah man das allerdings anders; die Herren des Musikvereins gastierten bei den 35. Berliner Festwochen in der Philharmonie und sangen gemeinsam mit den Herren des St. Hedwigs-Chores und den Berliner Philharmonikern unter Charles Dutoit „natürlich“ das russische Original. Auch David Shallon griff im Februar 1990 auf das Original zurück (siehe Vol. 5 + 5a).