Schallarchiv
Mahler: Symphonie Nr. 3

Zoltán Peskó ist ein musikalisches Multitalent, der nicht nur als Dirigent eine internationale Karriere vorzuweisen hat, sondern auch als Komponist, Musikwissenschaftler und besonders als Pädagoge. Sein Repertoire umfasst das ganze Spektrum der Musik, von der Renaissance bis hin zur zeitgenössischen Avantgarde. Zwischen 1995 und 1999 war Zoltán Peskó Generalmusikdirektor der „Deutschen Oper am Rhein“. Aus dieser Periode stammt die vorliegende Aufnahme, denn es war in Düsseldorf immer eine gute Sitte, bei Teilung der Ämter dem jeweiligen Opernchef auch Konzerte anzubieten. Im Gegenzug betreuten die Chefdirigenten der Konzerte Produktionen an den beiden Häusern der Rheinoper. Als Musikwissenschaftler ist Zoltán Peskó sicher prädestiniert dafür, eine Partitur auf Genaueste „auszulesen“. Mahler ist mit seinen zahlreichen dynamischen und agogischen Anweisungen ein tiefer Quell, und so hören wir eine 3. Mahler, die von Extremen nur so strotzt. Beeindruckend ist es, durch die Aufzeichnung nochmals mitzuerleben, wie der Dirigent auch das Publikum in eine schier atemlose Stille zwingt, wobei die Tatsache, dass die Aufnahme „nur so mitgelaufen“ ist und nicht tonmeisterlich betreut wurde, im Nachhinein einerseits ein Problem darstellt (man möchte öfters korrigierend eingreifen), andererseits aber auch faszinierende Momente und Entwicklungen bewahrt hat, die –mit Absicht- auch bei der Nachbearbeitung so belassen wurden. Leider ist die Solistin tontechnisch nicht gestützt, ja regelrecht akustisch abgeschattet, was in gewisser Weise auch für die Chöre gilt. Dennoch: eine grandiose, aufregende und bezwingende Interpretation und eine ausgezeichnete Visitenkarte für die Düsseldorfer Symphoniker!