Schallarchiv
Neujahrskonzerte und Stadtjubiläum Egk: Olympische Festmusik Verdi: Il Trovatore (Ausschnitt) Gounod: Faust (Ausschnitt) J.Strauss: An der schönen blauen Donau Wagner: Meistersinger (Ausschnitt) Smetana: Verkaufte Braut (Ausschnitt) Borodin: Fürst Igor (Polowetzer Tänze)

Die vorliegende Dokumentation fasst in mehrfacher Hinsicht Außergewöhnliches zusammen: Werke, die im Konzertalltag des Städtischen Musikvereins äußerst selten oder gar nicht in Erscheinung treten. Am Anfang steht die „Olympische Festmusik für Chor und Orchester“ von Werner Egk. Ein Musikstück, das noch nie –und erst recht nicht in dieser Chorfassung- auf Tonträger veröffentlicht wurde. Es gibt also keinen Vergleich. Warum grade dieses Stück? Die Düsseldorfer Symphoniker haben ihre Jubiläumsspielzeit unter das programmatische Spannungsfeld der „linientreuen“ NS-Musikszene zu den seinerzeit als „undeutsch“ oder gar „entartet“ bezeichneten Kompositionen gestellt. In diesem Zusammenhang ist die Wahl der „Olympischen Festmusik“ von Werner Egk zu sehen. Gleichzeitig war die Gegenüberstellung zur „Festouvertüre“ und der 4. Symphonie von Dimitrij Schostakowitsch das Abschiedskonzert von Andrey Boreyko als für die Symphoniekonzerte zuständigem Generalmusikdirektor. Die übrigen Werke, die hier festgehalten werden konnten, stammen aus den Neujahrskonzerten 2013 und 2014, sowie aus dem Festakt zur 725-Jahrfeier der Stadt Düsseldorf. In letzterem fanden sich der Chor der Deutschen Oper am Rhein und der Chor des Städtischen Musikvereins zusammen. Die erste Ansprache des Hans Sachs sowie die Beckmesser-Szene wurden mit Rücksicht auf die Länge des Festaktes gestrichen. Aufnahmetechnisch bleibt anzumerken, dass die Solisten der Meistersinger-Ausschnitte leider nicht gestützt werden konnten, da die vorausgegangenen optisch-medialen Präsentationen weder gestellte noch gehängte Zusatzmikrofone zuließen.
Zu den Ausschnitten aus den Neujahrskonzerten darf man noch bemerken, dass der Chor des Städtischen Musikvereins grundsätzlich sehr gerne gemeinsam mit den Symphonikern und zahlreichen für die Kultur- und Musikszene in Düsseldorf wichtigen Persönlichkeiten das „Neue Jahr“ begrüßt, und dies sicher auch in Zukunft immer wieder so tun möchte. Der damalige musikalische Leiter der Deutschen Oper am Rhein, Hiroshi Wakasugi, fragte 1985 erstmals den Musikvereins-Chor, ob dieser am Neujahrskonzert teilnehmen wolle - übrigens ebenfalls mit den hier dokumentierten „Polowetzer Tänzen“. Der Musikverein sah diese Verpflichtung als Beweis und Festigung der Verbundenheit von Chor und Orchester an. Gleichwohl sollte nicht vergessen werden, dass ein derartiger Auftritt am Morgen nach der Silvesternacht ein nicht zu verachtendes zusätzliches Maß an Selbstdisziplin jedem Einzelnen der Beteiligten auferlegt…
Ausschnitte aus früheren Neujahrskonzerten finden sich im Schallarchiv des Städtischen Musikvereins zu Düsseldorf unter den Volumina 100, 105, 128, 143 und 151.

© 05-06/2014 by Städtischer Musikverein zu Düsseldorf e.V.


Andrey Boreyko


Joji Hattori


Axel Kober


Daniel Raiskin