Lebenslauf
Otto Goldschmidt

Musikfest = Düsseldorf - 40. Niederrheinisches Musikfest am 24., 25. und 26. 5. 1863

Otto Goldschmidt leitete als „Festdirigent“ das Niederrheinische Musikfest in Düsseldorf im Jahre 1863 zusammen mit Julius Tausch.

26.5.1863
Ludwig van Beethoven: Ouvertüre zu „Leonore Nr. 3"
Rossi: Arie aus „Mitrane" (Frau von Edelsberg)
François Adrien Boieldieu: Arie aus der „Weißen Dame" (Herr Gunz)
Louis Spohr: „Konzert in e-Moll für die Violine" (Herr Strauß)
Georg Friedrich Händel: Arie aus „Actio" (Herr Stockhausen)
Carl Maria von Weber: Arie aus „Freischütz" (Frau Jenny Goldschmidt-Lind)
Ferdinand Hiller: Soli und Chöre aus „Die Zerstörung von Jerusalem" (die Soli Frl. Büschgens und Herr Gunz)
Johann Sebastian Bach: „Fantasie und Fuge in g-Moll" für Orgel (Herr van Eyken)
Ludwig van Beethoven: Terzett aus „Fidelio" (Frau Goldschmidt-Lind, Herr Gunz und Herr Stockhausen)
Wolfgang Amadeus Mozart: Arie aus „Titus" ( Frl. v. Edelsberg)
Julius Tausch: „Fantasie für Pianoforte mit Chor und Orchester" unter Leitung des Komponisten
Wolfgang Amadeus Mozart: Arie aus „Re Pastore" mit obligater Violine (Frau Lind)
Robert Schumann: Drei Lieder (Herr Stockhausen)
- „In der Fremde"
- „Intermezzo"
- „Waldgespräch"
Georg Friedrich Händel: Halleluja aus dem „Messias"

Sopran: Frau Jenny Goldschmidt-Lind aus London - Frl. Büschgens aus Köln
Alt: Frl. Phil. v. Edelsberg, kgl. Hofopernsängerin aus München - Frl. Pels-Leusden aus Köln
Tenor: Herr Dr. Gunz, kgl. Hofopernsänger aus Hannover
Baß: Herr J. Stockhausen, Konzertdirektor, Hamburg
Das Musikvereinsorchester
Ltg.: Otto Goldschmidt aus London uns Musikdirektor Julius Tausch aus Düsseldorf
Mitwirkende: 935 (Chor 781, Orchester 146)
Lokal: Der Geislersche Saal a.d. Flinger Steinweg.

Bild und Kurzbiographie: Jenny Lind (* 6. Oktober 1820 in Stockholm als Johanna Maria Lind; † 2. November 1887 in Malvern, Worcestershire) war eine schwedische Opernsängerin (Sopran), die wegen ihrer kometenhaften, kontinentübergreifenden Karriere auch als „Die schwedische Nachtigall“ in die Musikgeschichte einging. Jenny Lind, die aus armen Verhältnissen stammte, wurde schon im Alter von neun Jahren in das Konservatorium Stockholm aufgenommen. Sie debütierte am 7. März 1838 in der Rolle der Agathe in Webers Der Freischütz. Sie wurde mit 20 Jahren Mitglied der Königlich Schwedischen Musikakademie in Stockholm und zur Hofsängerin ernannt. Sie studierte 1841 bei Manuel Patricio Rodríguez García in Paris und trat 1844 erstmals in Berlin auf, später in allen Hauptstädten Europas. Vor allem in Opernarien von Bellini, Meyerbeer, Rossini und Donizetti hatte sie ihre glänzendsten Auftritte. Sie wurde von den Königshäusern Europas hofiert und zu Aufführungen eingeladen, so u.a. von König Oskar I. von Schweden und Norwegen, Friedrich Wilhelm IV. von Preußen und Queen Victoria von England.
1848 lernte sie Frederic Chopin in London kennen; trotz gegenseitiger Zuneigung, die aus Briefen an ihre Familie bekannt wurde, und heftiger Bemühungen ihrerseits, unter anderem einer Reise nach Paris im Mai 1849, schaffte sie aber es nicht, ihn zu einer Ehe zu bewegen.
Diese Enttäuschung hatte wesentlichen Einfluss auf ihren weiteren Lebenslauf, denn 1849, mit nur 29 Jahren, zog sie sich für die Öffentlichkeit überraschend von der Opernbühne zurück und widmete sich ausschließlich dem konzertanten Liedgesang. Im Wintersemester 1849/50 erhielt Jenny Lind als erste und bislang einzige Frau das Ehrenband der Burschenschaft Hannovera in Göttingen.
Jenny Lind ist noch heute dafür bekannt, bei ihrer von P. T. Barnum organisierten Tournee durch die USA 1850-1852 Gegenstand eines Starrummels von bis dahin unbekannten Ausmaßen gewesen zu sein. Es existieren zeitgenössische Illustrationen, die ein außer Rand und Band geratenes Publikum abbilden. Ihr Begleiter am Klavier war der Pianist Julius Benedict. In Boston heiratete sie den deutschen Komponisten Otto Goldschmidt (1829-1907), der auch ihr Pianist war, und kehrte 1852 mit ihm nach Europa zurück, wo sie nur noch selten im Rahmen von Wohltätigkeitsveranstaltungen auftrat. Zwischen 1852 und 1855 wohnte sie in Dresden, ab 1856 in London. Im selben Jahr wurde sie von Hermann Krone fotografiert. In den folgenden Jahren gebar sie zwei Söhne und eine Tochter. 1870 trat sie auf dem rheinischen Musikfest in Düsseldorf zum letzten Mal öffentlich auf. Seit der Gründung des Royal College of Music von London 1883 leitet sie bis 1886, ein Jahr vor ihrem Tod, die Meisterklasse für Gesang. Jenny Lind starb am 2. November 1887 im Badekurort Malvern und wurde in London in der Westminster Abbey am Poet's Corner begraben.