Aktuelles
Rede und Grußwort des Vorsitzenden Manfred Hill zum Festkonzert am 20.4.2018

Auf mehrfachen Wunsch schreibe ich an dieser Stelle meine Rede zum Festkonzert und mein Grußwort im Programmheft des Festkonzertes nieder.

Nach der Publikums-Begrüßung durch Michael Becker, den Hausherrn der Tonhalle, beglückwünschte Oberbürgermeister Thomas Geisel den Chor zu seinem 200. Jubiläum und dankte mit einfühlsamen Worten den Sängerinnen und Sängern des Musikvereins für den vielfältigen Einsatz, aber auch für die mannigfaltigen musikalischen Impulse, die der Musikverein, als ältestes kulturelles Institut in Düsseldorf, in den letzten 200 Jahren gesetzt hat.

Meine Aufgabe war es im Namen des Chores und des Vereins DANKE zu sagen. Meine Rede hier in der gehaltenen Fassung:

Rede zum Festkonzert:

Lieber Herr Becker, sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

ich danke Ihnen sehr für die in Ihren Reden zum Ausdruck gebrachte Wertschätzung für die Arbeit des Städtischen Musikvereins zu Düsseldorf und seiner Sängerinnen und Sänger. Wertschätzung, die ihren verbalen Ausdruck findet, ist Nahrung und Motivation unserer ehrenamtlich tätigen Sängerinnen und Sänger. Danke hierfür!

Es freut mich sehr, dass ich hier vor fast ausverkauftem Haus sprechen kann und begrüße Sie alle, liebes Publikum, nicht nur als Konzertgäste sondern auch als unsere heutigen Ehrengäste. Eine besondere Freude ist es mir aber, dass ich mit Herrn Udo van Meeteren einen Ehrenbürger unserer Stadt begrüßen darf.

Hieran anschließend gilt mein besonderer Dank Herrn Udo van Meeteren – Herrn Dr. Edgar Jannott, dem ehemaligen Vorsitzender der Tonhallenfreunde und Herrn Patrick Schwarz-Schütte, dem heutigen Vorsitzenden der Tonhallenfreunde.

Kurz vor dem Konzert haben wir das Festbuch „MusikVereint“ vorgestellt und eine umfangreiche Ausstellung in den VIP-Räumen der Tonhalle eröffnet. Besuchen Sie die Ausstellung in der Pause und lassen Sie sich überraschen. Buch und Ausstellung wurden mit großem ehrenamtlichem Engagement realisiert. Georg Lauer als Redaktionsleiter für das Buch ist dabei besonders zu danken.

Ihnen als unsere Ehrengäste werden wir das Buch nach dem Konzert überreichen können. Dieses besondere Geschenk an Sie alle verdanken wir unserem großen Förderer Herrn Udo von Meeteren, der schon Jahrzehnte an unserer Seite steht. Dank und Beifall für Sie, Herr van Meeteren, der Sie eine Ausnahmeerscheinung in Düsseldorfs Kulturleben sind.

Großer Dank an den Hausherrn Intendant Michael Becker und an alle Mitarbeiter der Tonhalle, die schon bald wieder zu den SingPause-Konzerten 2018 von uns gefordert werden wenn wir wieder, wie jedes Jahr, ca. 15.000 Grundschulkinder und etwa 12.000 Gäste in die Tonhalle bringen und dabei für viel Wirbel sorgen.

Ein großes DANKESCHÖN an die Düsseldorfer Symphoniker für die letzten 200 Jahre. Mich verbinden in den letzten 52 Jahren Musikverein viele wunderbare Erinnerungen mit diesem großartigen Orchester nicht nur über die Tonhalle und die Oper, sondern auch durch erinnerungsreiche gemeinsame Reisen nach Breslau und Salzburg, aber auch nach Berlin-Dresden-Leipzig im April des Jahres 1989 – kurz vor der Wiedervereinigung.

Dank an den Chor für den besonderer Einsatz im Dienste der Musik. Dank für viel unumgängliche familieninterne Organisation bei ca. 100 Abenden im Jahr in der Tonhalle und anderswo. Dank an Ihre Familienangehörigen, die Ihnen den Probenbesuch ermöglichen und meine lieben Damen, Dank an Ihre Baby-Sitter ohne die mancher Probenbesuch auch nicht möglich wäre. Sie sind wunderbar. Dank an den Vorstand für die fruchtbare gemeinsame Zusammenarbeit.

Dank an unsere Chordirektorin Marieddy Rossetto. Ihre Professionalität, liebe Frau Rossetto und ihr immerwährender Einsatz im Musikverein und in der SingPause sind nur in Superlativen zu fassen: Großartig-Bewunderswert.

Unser Jubiläumsjahr haben wir unter das Motto „MusikVereint“ gestellt. Die heutige Konzertbesetzung in Chor und Orchester ist nicht nur die unmittelbare Nachfolgerschaft der Uraufführungsbesetzung von 1836 sondern versinnbildlicht unser Motto in idealer Weise. In Chor und Orchester musizieren Menschen aus mehr als 16 Nationen. Sie werden gleich hören, dass wir trotzdem zu einem sowohl fulminanten als auch innigen gemeinsamen Klangerlebnis kommen. In der aus unserem Verein gegründeten SingPause-Düsseldorf wird unser Motto noch deutlicher: So gibt es Grundschulklassen die mehr als 25 Nationalitäten aufweisen und dort wird in Spanisch, Hebräisch, Farsi, Finnisch, aber auch in Düsseldorfer Platt gesungen. Wenn dann ein kleiner Marrokaner oder eine kleine Türkin lauthals singen: „In Düsseldorf am Ring –jo do bin ech jebore“ muss uns allen bewusst werden, dass die Musik die Muttersprache der Welt ist, wie es Yehudi Menuhin einst formuliert, und uns die Chance gibt, ein klein wenig an der Wohlfühl-Stellschraube unserer momentan so überaus aufgeregten Gesellschaft zu drehen.

Zum Schluss ein Dank an meine liebe Frau und meine Familie, die mich nur selten sehen, deren Hilfe und Unterstützung ich aber immer gewiss sein darf. Für mich war diese Woche eine Woche der Emotionen getreu der Nr. 15 im "Paulus" mit dem Chor "Mache Dich auf - werde Licht...", denn zum Beginn der ersten Orchesterprobe an diesem Dienstag wurden meine Frau und ich Großeltern und ein kleiner Anton erblickte das Licht der Welt.

Freuen Sie sich jetzt auf das große Paulus-Oratorium mit dessen Uraufführung die Musikstadt Düsseldorf feststellen darf, dass die Wiege des romantischen Oratoriums in Düsseldorf steht. Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen

Manfred Hill am 20.4.2018 – 20.15 Uhr

 

Grußwort im Programmheft zum Festkonzert:

Liebes Publikum,

als Vorsitzender des Städtischen Musikvereins zu Düsseldorf ist es mir eine große Freude, Sie als Gast in unserem heutigen Festkonzert zum 200. Jubiläum begrüßen zu dürfen.

200 Jahre sind für einen aus der Bürgerschaft entstandenen und sich aus diesem Quell immer wieder erneuernden Konzertchor ein sicher außergewöhnliches Jubiläum. Dies vor allen Dingen dann, wenn wir als Städtischer Musikverein keine nennenswerten Unterbrechungen trotz vieler wechselvoller und dramatischer Ereignisse in unserer Welt der letzten 200 Jahre feststellen können. Dieser Umstand macht unser Jubiläum in Deutschland ein wenig einzigartig.

Unser Gründungsdatum machen wir fest am 1. Niederrheinischen Musikfest vom 10. und 11. Mai 1818. Bürger aus Elberfeld und Düsseldorf machten sich auf, ein großes Musikfest auszurichten und den Beginn eines musikalischen Aufbruchs - gestaltet von Bürgern für Bürger - anzustoßen. Das Fest entwickelte sich über die Jahre in Düsseldorf, Köln und Aachen zum gesellschaftlich-musikalischem Großereignis; Es erlangte europaweite Aufmerksamkeit und Bedeutung. Diesem Erfolg ist auch die bedeutsame Reihe der Düsseldorfer Musikdirektoren geschuldet, die nicht nur in der Verpflichtung von Felix Mendelssohn Bartholdy und Robert Schumann durch den Musikverein bis in die heutige Zeit leuchtende Glanzlichter aufweisen kann.

Heute, am 20. April 2018, hören Sie das Oratorium „Paulus“ von Felix Mendelssohn Bartholdy in Erinnerung an die Düsseldorfer Uraufführung vom 22. Mai 1836 anlässlich des 18. Niederrheinischen Musikfestes in Düsseldorf. Vor Ihnen, auf dem Podium der Tonhalle Düsseldorf, finden Sie in Chor und Orchester die direkten Nachfolger der damaligen Uraufführungsbesetzung. Auch diesen Umstand dürfen wir als große Besonderheit des heutigen Festkonzertes vermerken.

Vergleiche ich die damalige musikalische Aufbruchsstimmung mit heute, muss ich leider einen musikalischen Bildungsverlust in unserer aktuellen Gesellschaft feststellen, dem wir als Chor mit innovativen Bildungsprogrammen, wie z.B. der SingPause, entgegenwirken wollen. Wenn diese Bemühungen fruchten, werden sich, hier und da immer wieder aufkommende, Widerstände zum Konzertchorwesen durch engagierte Laien hoffentlich in Zukunft etwas  relativieren.

Mein Dank gilt Ihnen, unserem treuen Publikum, unseren Förderern und der Tonhalle Düsseldorf. Dank auch und vor allem den hervorragenden Düsseldorfer Symphonikern, deren Ursprung unser Musikvereinsorchester der Gründungszeit war.

„Mache Dich auf, werde Licht…“ werden wir im Konzert singen. Ganz sicher hat Felix Mendelssohn Bartholdy diesen Chor Nr. 15 mit bekennerhaft erhobenem Haupt komponiert. Ihnen, liebes Publikum und allen Mitwirkenden des heutigen Festabends wünsche ich, dass wir nach dem Konzert ein wenig diese Haltung hinaus in unsere aufgewühlte Welt tragen. Lassen Sie uns gemeinsam versuchen, durch die Kraft der Musik auch ein wenig an einer Verbesserung unseres persönlichen und weiteren Umfeldes zu arbeiten!

Es grüßt Sie herzlich

Ihr

gez. Manfred Hill

am 20.4.2018