Aktuelles
Rettet das Schumann-Haus Düsseldorf

In einem Artikel auf der Titelseite der Stadtpost der Rheinischen Post Düsseldorf vom 17.12.2016 thematisiert RP-Redakteur Arne Lieb die Schwierigkeiten um die Erhaltung des Schumann-Hauses in besonders sachlicher Form. Im eingefügten Kästchen verweist Herr Lieb auf meinen offenen Brief an Herrn Thomas Beckmann vom April 2016, den Sie, verehrte Leserin und verehrter Leser dieses Beitrages, auf der Startseite unserer Homepage anklicken und lesen können.

Als Vorsitzender des Städtischen Musikvereins möchte ich betonen, dass alle im April in diesem Brief gemachten Feststellungen zum Schumann-Haus und dessen Zukunft und alle Wünsche und Bitten an Thomas Beckmann in unveränderter Weise auch heute noch uneingeschränkt zutreffen.

Mittlerweile ist viel Zeit ins Land gegangen, wurden viele Gespräche geführt, gab es diverse - mehr als weitreichende - Angebote der Stadt an Thomas Beckmann, die leider allesamt ungehört verhallten.

Mittlerweile dürfen meine damaligen Wünsche und Bitten aus Verantwortung für die Stadt und deren kulturellen Substanz, aus Verantwortung für Robert und Clara Schumann mit deren so bedeutsamen Düsseldorfer Erbe und aus Verantwortung für die musikinteressierte Welt als Forderungen formuliert werden. Thomas Beckmann gebärdet sich auf der Basis einer juristisch abgesicherten Rechtslage in schrecklicher Weise verantwortungslos gegenüber seiner Stadt und hat ganz offensichtlich in besonders trauriger Weise seinem Ego sein musikalisches Gewissen geopfert.

1852 - Schumanns Widmung zu
"Der Rose Pilgerfahrt"
Titelseite der Originalpartitur mit Widmung
Robert Schumanns an den Musikverein,
im Besitz des Musikvereins, als Leihgabe im
Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf zu sehen.
Das Titelblatt dieser Partitur schuf der
Düsseldorfer Maler Theodor Mintrop (1814-1870),
der dem Musikverein verbunden war, im Jahre 1852.

Die von Thomas Beckmann u.a. mir gegenüber mehrfach geäußerte Feststellung er „sei der Retter des Schumann-Hauses weil er darin wohne“ kehrt sich mittlerweile ins absolute Gegenteil. Das Haus verfällt, weil Herr Beckmann dort wohnt. Offensichtlich hat er sich von seiner oftmals postulierten „Liebe zu Schumann“ gänzlich verabschiedet. Herr Beckmann schwingt nur noch zerstörerisch die juristische Mietvertrags-Keule, düpiert die Stadtspitze und die kulturverantwortliche Bürgerschaft.

Nach wie vor appelliere ich an Thomas Beckmann die Wohnung im Schumann-Haus endgültig aufzugeben, die äußerst weitreichenden Angebote der Stadt anzunehmen, den Weg für die Sanierung und für die Errichtung eines würdigen musealen Schumann-Hauses Düsseldorf frei zu machen und seiner Stadt eine internationale Blamage zu ersparen. Sollte dies Wahrheit werden, würde auch ich immer noch Thomas Beckmann meinen Dank aussprechen.

Auch in allerschlimmsten Zeiten fanden die Menschen gerade in den Advents- und Weihnachtstagen Wege zu einem friedlichen und verständnisvollem Miteinander. Dieser uns eigene humanistische Impuls, der sogar zu Zeiten von Kriegen beispiellose Wirkung zeigte, wirkt vielleicht auch auf den Musiker Thomas Beckmann und lässt ihn meinen Appell in einem anderen Licht erscheinen.

In unerschütterlicher Hoffnung.

Manfred Hill

-Vorsitzender-

am 17.12.2016 – 15.45 Uhr

Beitragsbild: Das Schumann-Haus Düsseldorf. Einziges Domizil in dem die gesamte Familie Schumann gelebt hat.