Lebenslauf
Robert Schumann

Das 10. Konzert stand unter dem Motto „Zum Besten der Armen" und hatte folgendes Programm:

1. „Konzert-Ouvertüre für Orchester" von Carl Reinecke (Manuskript-Uraufführung) unter Leitung des Komponisten.
2. Arien und Chöre aus dem zweiten Akt des „Orpheus" von Gluck. Die Soli vorgetragen von Frl. Sophie Schloß.
3. „Konzert (Nr. 2) für das Pianoforte mit Begleitung des Orchesters" von F. Mendelssohn Bartholdy, vorgetragen von Herrn Karl Reinecke.
4. Der „100. Psalm" von G. F. Händel
5. „Pastoral-Sinfonie" von L. v. Beethoven

Bild und Kurzbiographie: Carl Reinecke (* 23. Juni 1824 in Altona, heute Hamburg; † 10. März 1910 in Leipzig) war ein deutscher Komponist, Pianist und Dirigent. Seinen ersten Musikunterricht erhielt Carl Reinecke mit sechs Jahren bei seinem Vater Johann Rudolf Reinecke. Die hohen Anforderungen, die der Vater an den Sohn stellte, machte dieser sich später auch als Maßstab zu eigen, wenngleich seine daraus resultierende, bescheidene Persönlichkeit ihm nicht den Ruhm einbrachte, den er zu Lebzeiten verdient hätte. Als er in jungen Jahren Clara Wieck und Franz Liszt konzertieren hörte, war für ihn eine pianistische Laufbahn klar. Er debutierte als Pianist 1835 in Altona, unternahm Konzertreisen durch Europa und wurde als „graziöser Mozartspieler“ gepriesen.
Ein Stipendium seines Landesherrn, des dänischen Königs Christian VIII. und Herzogs von Holstein, zu dem Altona gehörte, ermöglichte Carl Reinecke das Klavier- und Kompositions-Studium am Konservatorium in Leipzig von 1843 bis 1846. Der damalige Gewandhaus-Kapellmeister Felix Mendelssohn Bartholdy ermöglichte ihm öffentliche Auftritte, und während dieser Zeit lernte Reinecke auch Robert Schumann kennen und schätzen. Im Jahre 1847 berief ihn der dänische Hof zum Hofpianisten. Aber schon 1848 musste er aufgrund der politischen Ereignisse in Dänemark nach Leipzig zurückkehren. Finanzielle Gründe zwangen ihn dann 1849 nach Bremen zu gehen. Hier betätigte er sich als Orchesterkomponist und Dirigent. In Paris weilte zu der Zeit der Klaviervirtuose Franz Liszt, der um Reineckes pianistische Kunst wusste. Er drängte Hector Berlioz, Reinecke nach Paris zu holen. Hier traf Reinecke auf Ferdinand Hiller, den er noch aus Leipzig kannte. Dieser war zu der Zeit Direktor des Konservatoriums, der Rheinischen Musikschule in Köln, und berief Reinecke sofort als Dozent für Klavier nach Köln. Dadurch erhielt Reinecke 1851 seine erste offizielle Anstellung als Musikpädagoge. Während seiner Kölner Zeit pflegte er das freundschaftliche Verhältnis zu Robert Schumann im nahe gelegenen Düsseldorf und traf hier auch den jungen Johannes Brahms. Von 1854 bis 1859 übernahm Reinecke in Barmen den Kapellmeisterposten. Im Jahre 1859 wurde er Musikdirektor in Breslau (1859), wo er erstmals Abonnementkonzerte einführte. Doch schon im selben Jahr bot ihm das Gewandhausorchester in Leipzig die Leitung an. Dieses Angebot konnte und wollte er nicht ausschlagen, so dass er das Amt im Jahre 1860 antrat und es bis zu seinem Tod im Jahre 1910 inne hatte. Daneben wirkte er als einflussreicher Klavier- und Kompositionslehrer.