Lebenslauf
Robert Schumann

Kirchenmusik in St. Max unter der Leitung Robert Schumanns:

Moritz Hauptmann (Bild): Messe g-Moll
(Soli: Frl. Lücker, Frau Camphausen, Hr. v. Lezaack, Hr. Strauven)
(Chornotizbuch, S. 104 f.)
Das Musikvereinsorchester

Nachdem Robert Schumann im Mai anlässlich des 31. Niederrheinischen Musikfestes umjubelte Aufführungen erleben durfte, gab es für ihn einige ruhige Monate in der Stadt. Ein Dirigat in der Maxkirche im Oktober 1853 führte dann jedoch zu seinem letzten öffentlichen Auftritt. Anlässlich des Patronatsfestes von St. Maximilian am 12. 10. stand am darauffolgenden Sonntag, dem 16. 10. (ausgerechnet am 35. Geburtstag des Musikvereins) Moritz Hauptmanns „Messe in g-Moll" auf dem Programm. Julius Tausch hatte die Einstudierung besorgt und sollte die Messe auch dirigieren. Schumann fühlte sich aber, nachdem er zuvor längere Zeit nicht auf dem Posten war, durch die Anwesenheit Johannes Brahms' in seinem Hause sowie die Besuche des Geigers Joseph Joachim, des französischen Künstlers Laurens Dietrichs, Bettina von Arnims u.a.m. derart in Hochstimmung versetzt, dass er am 14.10. in der Generalprobe selber die Leitung beanspruchte. Bei der Einstudierung der Messe war er nur bei der Generalprobe zugegen, so dass das Debakel vorhersehbar war. Doch Schumann ließ sich nicht von seinem Vorhaben abbringen und erlebte auf der Orgelempore der Maxkirche an diesem Tage das tragische Ende seines öffentlichen Wirkens. Die von ihm dirigierte Messe klang katastrophal schlecht. In einem Konzertsaal wäre er ausgepfiffen worden, doch blieb ihm diese Demütigung in der Kirche erspart.