Lebenslauf
Robert Schumann

Robert Schumann wurde hier (in Düsseldorf) geradezu von einem beunruhigenden Fleiß zum Schaffen ergriffen. Folgende Werke führen die Chronisten des Musikvereins aus damaliger Zeit wie folgt auf:

„ - das hübsche Märchenspiel "Der Rose Pilgerfahrt", ein liebliches musikalisches Idyll, welches Schumann selbst mit den Worten charakterisiert: „Es ist ein Märchen, das ich für Solostimmen, Chor und Klavier komponiert, in Form und Ausdruck etwas der Peri verwandt, das Ganze nur mehr ins Dörfliche, Deutsche gezogen".
Weiterhin sind zu nennen

- „Der Königssohn" von Uhland,
- „Des Sängers Fluch",
- „Vom Pagen und der Königstochter" von Geibel, komponiert in 20 Tagen,
- „Das Glück von Edenhall" nach Uhland, komponiert in 14 Tagen,
- die Ouvertüren zu Schillers „Braut von Messina",
- Goethes „Hermann und Dorothea" und zu
- Shakespeares „Julius Cäsar",
- sowie das „Requiem für Mignon" (Uraufführung am 21. 11. 1850),
- eine Messe,
- das d-Moll-Trio für Klavier, Geige und Cello, op. 10 (Uraufführung vom 9. 11. 1850),
- zwei Sonaten für Violine und Klavier op. 105 und 126,
- eine Violinfantasie mit Orchester und
- das Cellokonzert in a-Moll op. 127."

Der Chronist des Musikvereins fährt weiter fort:
„Es ist erschütternd, wenn man bemerkt, wie mit dem Fortschreiten der langsam schleichenden Krankheit Schumann von einer fieberhaften Hast zum Produzieren befallen wird; er erzählt, in fünf Stunden habe er die Ouvertüre zu „Hermann und Dorothea" komponiert. Unter dem Fortschreiten der Krankheit litten auch die Aufführungen seiner Konzerte sehr, trotzdem die Mitwirkenden bei der hohen Achtung vor dem genialen Meister ihr möglichstes taten, besonders auch der erfahrene Konzertmeister von Wasielewski im Orchester und Schumanns Gattin beim Chore unterstützend eingriffen, ohne daß er etwas davon merkte...."

Bild: Das wunderschön kolorierte Titelblatt des im Besitz des Musikvereins befindlichen Autographen von "Der Rose Pilgerfahrt" (gezeichnet und koloriert von dem Düsseldorfer Maler und Musikvereinsmitglied Theodor Mintrop), als Leihgabe im Heinrich-Heine-Institut zu besichtigen.