Lebenslauf
Stadtgeschichte/ Vereinsleben

Julius Buths besuchte mit einer Abordnung des Musikvereins das Uraufführungskonzert von Edward Elgars (Bild) „The Dream of Gerontius" in Birmingham.

Die Chronisten berichten über dieses Konzert: „Die Uraufführung war ein mittleres Desaster: der schlecht vorbereitete Chor sang ganze Passagen einen Halbton zu tief, Einsätze wackelten und das Orchester spielte so laut, dass es die ohrenfälligen Schwächen des Chores zu übertönen versuchte.

Der Dirigent Hans Richter erhielt die Gesamtpartitur erst einen Tag vor der ersten Orchesterprobe am 24. 9. 1900, also 10 Tage vor der Aufführung. Es fand nur eine Probe in Gegenwart des Komponisten statt, der sich heftig über die Qualität der Darbietung beschwerte".

Diese Erfahrungen machten Buths und die Düsseldorfer Delegation nicht mutlos. Buths erkannte die große musikalische Kraft der Komposition, und es wurde beschlossen, das Werk so schnell wie möglich in Düsseldorf aufzuführen. Am 19. 12. 1901 fand dann in Düsseldorf die erste Aufführung von Elgars großer Komposition nach der Uraufführung statt und ebnete dem Werk einen Siegeszug durch ganz Europa.

Bild und Kurzbiographie: Sir Edward William Elgar, Bt, OM, GCVO (* 2. Juni 1857 in Broadheath bei Worcester; † 23. Februar 1934 in Worcester) war ein englischer Komponist. Edward Elgar war der Sohn eines Musikalienhändlers, Klavierstimmers und Organisten und erlebte seine ersten Jahre über der elterlichen Musikalienhandlung, des Elgar Brother's Music Shop.
1877 nahm er in London Violinunterricht bei Politzer; als Komponist war er Autodidakt. Elgar wurde 1882 in Worcester Konzertmeister und 1885 als Nachfolger seines Vaters Organist an der Kirche St. George. 1889 heiratete er seine Violinschülerin Caroline Alice Roberts, zog nach Malvern (Worcestershire) und lebte seitdem als freischaffender Komponist. Er arbeitete als Bandmaster des Attendents Orchestra am Country Lunatic Asylum 1879 für ein Gehalt von 32 Pfund pro Jahr; zusätzlich gab es 5 Shillinge für jede Polka oder Quadrille, die er komponierte.
1904 zum Ritter geschlagen, wurde Elgar kurz darauf Professor an der Universität von Birmingham. Zudem gehörte er dem renommierten Garrick Club an. In den Jahren des Ersten Weltkriegs schuf Elgar neben patriotischen Stücken drei Kammermusikwerke und das elegische Cellokonzert. Weitgehend unbekannt blieben das 1910 entstandene Konzert für Violine und Orchester, seine beiden Sinfonien (1908 und 1910) sowie seine große neoromantische G-Dur Orgelsonate, ein einzigartiger englischer Beitrag zur virtuosen Orgelsinfonik.
Als sein weithin bekanntestes Werk gilt Land of Hope and Glory auf Basis des Pomp and Circumstance March No. 1. Neben Rule Britannia und God Save the Queen/King ist es die bekannteste britische Hymne. Unter anderem wird es alljährlich bei der Last Night of the Proms sowie als englische Nationalhymne bei den Commonwealth Games gespielt. Wegen der großen Popularität dieses Werks wurde Elgars musikalisches Schaffen von der Nachwelt, größtenteils zu Unrecht, auf seine patriotischen Werke beschränkt.
1920 starb Alice Elgar, und der Tod seiner Frau ließ Elgars Schaffenskraft versiegen. Hinzu kam, dass sein Kompositionsstil in den zwanziger Jahren als altmodisch angesehen wurde. Trotzdem wurde er 1924 zum „Master of the King's Music“ ernannt und 1931 zum „1st Baronet of Broadheath“ geadelt. Noch einmal widmete er sich der Komposition, doch als er 1934 an Krebs starb, blieben viele seiner Werke unvollendet.
Elgar war der erste herausragende englische Komponist seit Purcell und einer der bedeutendsten Vertreter der musikalischen Spätromantik. Er wurde vielfach allzu eingeschränkt nur als Pomp and Circumstance-Komponist und Vertreter einer vergangenen, imperialen Epoche gesehen, doch zeigen seine besten Werke einen Tonsetzer von bemerkenswertem musikalischen Empfindungsreichtum. Verdienstvoll ist auch seine Wiederbelebung der Gattung des Oratoriums.