Lebenslauf
Vereinsleben

Der Musikverein verabschiedete in einer großen Feier in der Rotunde der Tonhalle, unmittelbar nach dem letzten Konzert, seinen langjährigen Chefdirigenten Bernhard Klee (Bild).

Chormitglied Heinz Raukes hatte ein Kompositum erarbeitet und umgedichtet, in dem in kleinen Solostücken und in umgewandelten Chorstücken alle 62 Werke aus der Ära Klee vorkamen. Den Schlußpunkt bildete eine wehmütige „Umdichtung" des gerade im Konzert gehörten „Aufersteh´n"-Chores: „Wiederseh´n ...."

Grußwort des Musikvereinsvorsitzenden Kunibert Jung an den scheidenden GMD Bernhard Klee:

„Mit diesem letzten Symphoniekonzert der Konzertsaison 1986/87 verabschiedet sich Bernhard Klee als Generalmusikdirektor der Stadt Düsseldorf von seinem Publikum. Der Städtische Musikverein nimmt die Gelegenheit gerne wahr, von dieser Stelle nochmals von Herzen „Dankeschön“ zu sagen für fast zehn Jahre guter und fruchtbarer Zusammenarbeit und großartiger musikalischer Erlebnisse.
Unter den 62 Werken, die wir unter seiner Leitung gesungen haben, gab es viele Höhepunkte, die wir nicht vergessen werden. Profitiert haben wir vor allem von seiner musikalischen Programmkonzeption, die uns vielseitiger, erfahrener und damit musikalisch reifer gemacht hat.
Wenn man Höhepunkte aufzählen sollte, müssten fast alle 62 Chorkonzerte dabei sein. Einige werden im Gedächtnis der Sänger und Sängerinnen sicher einen unverrückbaren Platz behalten. So die unvergessliche „Missa solemnis“ von Beethoven im März 1980, Schönbergs „Gurre-Lieder“ im November 1980, Bachs „Matthäus-Passion“ im März 1983. Vor allem hat aber jener Septemberabend in der Breslauer Magdalenenkirche, in der Schönbergs „Ein Überlebender aus Warschau“ eingebettet in das Mozart-Requiem erklang, bei Mitwirkenden und Zuhörern einen unvergesslichen Eindruck hinterlassen. An anspruchsvollen und schwierigen Werken, die bis an die Grenze der Leistungsfähigkeit eines Laienchores gingen, fehlte es nicht. So begann sein Einstand gleich mit Strawinsky „Les noces“ im Dezember 1977, Russisch sangen wir im Juni 1982 Strawinskys „Sternenkönig“ und haben sogar Denissows „Requiem“ und Messiaens „La Transfiguration“ hinter uns gebracht. Wir sind stolz darauf, die Erwartungen, die Bernhard Klee in uns setzte, nicht enttäuscht zu haben.

Der Musikverein hofft, mit Bernhard Klee auch nach seinem Ausscheiden aus dem Amt in Düsseldorf, wo immer es sein möge, zusammenzuarbeiten, und wir glauben auch, dass das Düsseldorfer Konzertpublikum ihn noch oft und gerne als Gast bei uns am Podium erleben möchte.

In diesem Sinne meinen wir es wörtlich, wenn wir ihm aus vollem Herzen zurufen „Auf Wiedersehen“.
Städtischer Musikverein zu Düsseldorf e.V.
Kunibert Jung - -Vorsitzender- im Juni 1987“