Adam Fischer ab der Saison 2015/2016 erster Konzertdirigent in Düsseldorf

Ádám Fischer (* 9. September 1949 in Budapest) ist ein international tätiger ungarischer Dirigent, der vor allem als Experte für die Werke von Joseph Haydn, Wolfgang Amadeus Mozart, Richard Wagner und Béla Bartók hervorgetreten ist.

Ádám Fischers Großeltern wurden Opfer des Holocaust. Er studierte Komposition und Dirigieren zunächst in Budapest, anschließend in Wien bei Hans Swarowsky. 1973 gewann er den Ersten Preis des Cantelli-Wettbewerbs in Mailand und bekam daraufhin seine erste Stelle als Korrepetitor an der Grazer Oper. Im Anschluss wurde er Erster Kapellmeister an derFinnischen Nationaloper in Helsinki, am Staatstheater Karlsruhe und an der Bayerischen Staatsoper München. Von 1981 bis 1983 war er Generalmusikdirektor am Theater Freiburg in Freiburg im Breisgau, von 1987 bis 1992 am Staatstheater Kassel und von 2000 bis 2005 am Nationaltheater Mannheim. 2001 übernahm er kurzfristig bei den Bayreuther Festspielen die Leitung von Richard Wagners Ring des Nibelungen, wofür er von der Zeitschrift Opernwelt zum Dirigenten des Jahres 2002 gewählt wurde. Bis 2010 war er Generalmusikdirektor der Ungarischen Staatsoper, die Stelle verließ er wegen politischer Querelen. Mit Beginn der Spielzeit 2015/2016 fungiert er als Erster Konzertdirigent der Düsseldorfer Symphoniker.

Seine internationale Karriere begann bereits sehr früh. Der Beginn seiner Zusammenarbeit mit der Wiener Staatsoper geht ins Jahr 1973 zurück. 1984 debütierte er an der Pariser Opermit Der Rosenkavalier, 1986 an der Mailänder Scala mit Die Zauberflöte. Sein Debüt am Royal Opera House Covent Garden in London erfolgte 1989 mit Die Fledermaus, das an derMetropolitan Opera in New York 1994 mit Verdis Otello.

Neben seinen Opernverpflichtungen dirigiert er häufig als Gastdirigent bedeutende Symphonieorchester weltweit.

Im Jahre 1987 war er Mitinitiator der Haydnfestspiele im burgenländischen Eisenstadt, für die er die Österreichisch-Ungarische Haydn-Philharmonie gründete. Neben Konzerten und Opernaufführungen im Schloss Esterházyspielte er mit diesem Orchester zwischen 1987 und 2001 sämtliche Sinfonien von Joseph Haydn im vom Komponisten mitgestalteten Haydnsaal des Schlosses ein.

Seit 1998 ist er auch Chefdirigent des Danish National Chamber Orchestra (früher: Dänische Radio-Sinfonietta) in Kopenhagen, mit der er bis 2006 alle Opere serie von Wolfgang Amadeus Mozart aufnahm. Derzeit spielt Fischer mit diesem Orchester sämtliche Sinfonien Mozarts auf CD ein.

Fischers Gesamtaufnahme der Orchesterwerke Béla Bartóks, die er 1989–1992 einspielte, wurde von Kritikern als Referenzaufnahme gewürdigt.

Ádám Fischers Bruder Iván Fischer ist ebenfalls ein international erfolgreicher Dirigent.

Andrey Boreyko Generalmusikdirektor in Düsseldorf von 2009 bis 2014

Düsseldorf hat einen neuen Generalmusikdirektor, der ab der Saison 2009-2010 für die Symphoniekonzerte zuständig ist. In der Deutschen Oper am Rhein wirkt sein GMD-Kollege Axel Kobert seit 2009.

Andrei Wiktorowitsch Boreyko (russ. Андрей Викторович Борейко; englische Translit. Andrey Boreyko; * 22. Juli 1957 in Leningrad) ist ein russischer Dirigent polnischer Abstammung.

In Leningrad studierte er am Konservatorium Dirigieren bei Elisabeta Kudriawzewa und Alexander Dmitrijew, sowie Komposition bei V.Uspensky. Internationale Anerkennung bekam er nach seiner mit Diplomen und Preisen ausgezeichneten Teilnahme an internationalen Wettbewerben wie dem Grzegorz-Fitelberg Dirigentenwettbewerb in Katowice und dem Kirill Kondraschin Dirigentenwettbewerb in Amsterdam.

Von 1987 bis 1992 war er Dirigent in Uljanowsk und Chefdirigent in Jekaterinburg, 1992 bis 1995 Generalmusikdirektor in Posen (Polen). 1998 wurde Boreyko Chefdirigent/Generalmusikdirektor der Jenaer Philharmonie sowie Principal Guest Conductor der Vancouver Symphony Orchestra; er nahm die Engagements bis 2003 wahr. Von 1998 bis 2001 war er Principal Associate Conductor des Russischen Nationalorchesters.

Seit der Saison 2001/2002 bis 2005/2006 war er Music Director des Winnipeg Symphony Orchestra und zusätzlich seit der Spielzeit 2004/2005 Chefdirigent der Hamburger Symphoniker sowie erster Gastdirigent des Radio-Sinfonieorchesters Stuttgart des SWR.

Andrey Boreyko ist Ehrendirigent der Jenaer Philharmonie. Er wurde mit dieser zusammen 1999-2003 vom Deutschen Musikverleger-Verband drei Mal in Folge für das beste Konzertprogramm des Jahres ausgezeichnet (ein bisher einmaliger Rekord). Seit der Saison 2005-2006 ist er Chefdirigent des Berner Symphonie-Orchester.

Ab der Saison 2009/2010 ist er Generalmusikdirektor der Düsseldorfer Symphoniker.

Sehr erfolgreiche Debütkonzerte mit den Berliner Philharmonikern, den Münchner Philharmonikern, dem Chicago Symphony Orchestra, dem Gürzenich-Orchester Köln, dem Gewandhausorchester Leipzig, dem Dänischen Nationalorchester/DR, dem Sinfonieorchester des Schwedischen Rundfunks, dem Orchestra del Maggio Musicale Fiorentino, der Philharmonie Oslo, dem Sinfonieorchester von RAI Turin, dem Toronto Symphony Orchestra sowie dem Philharmonia Orchestra führten zu sofortigen Wiedereinladungen über mehrere Spielzeiten.

Andrey Boreyko dirigierte außerdem u. a. das Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam, das NDR Sinfonieorchester Hamburg, das Deutsche Symphonie Orchester Berlin, das Württembergische Staatsorchester Stuttgart, die Bamberger Symphoniker, das Berliner Sinfonie Orchester, das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, das hr-Sinfonieorchester, das Nationaltheater Orchester Mannheim, die Dresdner Philharmonie, das MDR Sinfonieorchester, das Beethoven Orchester Bonn, das Orchestre de la Suisse Romande, das Sinfonieorchester Basel, die Stockholmer Royal Philharmonie, die Malmö Symphonie, die Bergen Philharmonie, das Trondheim Sinfonieorchester, das Royal Flanders Philharmonic Orchestra, das Belgian National Orchestra, das St. Petersburg Symphony Orchestra, die Tschechische Philharmonie auf einer USA Tournee mit Abschlusskonzert in der Carnegie Hall, das Prager Sinfonieorchester FOK, die Philharmonie Warschau, das Polish National Radio Orchestra, die Sinfonieorchester von Montreal, Toronto, Detroit, San Diego, Sydney, Melbourne, Brisbane, Adelaide und Tokio und auch Kammerorchester wie z. B. die Kremerata Baltica, die Amsterdam Sinfonietta und andere. Andrey Boreyko ist Gast renommierter Festivals in Deutschland, Holland, Österreich, der Schweiz, Belgien, Italien, Frankreich und den USA.

Zu seinen jüngsten CD-Aufnahmen zählt „Lamentate“ von Arvo Pärt, eingespielt mit dem Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR, erschienen im Herbst 2005 bei ECM Records München. Im Juni 2006 gab Andrey Boreyko sein Debüt mit dem Tonhalle-Orchester Zürich, das eine sofortige Wiedereinladung aussprach; im August 2006 übernahm er kurzfristig eine Europa-Tournee mit dem European Union Youth Orchestra mit Konzerten in Jurmala/ Litauen, Kopenhagen, Berlin und Amsterdam.

John Fiore – Generalmusikdirektor vom 1. September 2000 bis zum 30. November 2008

John Fiore ist seit September 2000 Generalmusikdirektor der Düsseldorfer Symphoniker. Er hat sich auf dem Gebiet der Oper und des Konzerts in den letzten Jahren unter den führenden Dirigenten der neuen Generation einen Namen gemacht. Weltweit hat er dauerhafte Beziehungen zu Opernhäusern und Symphonieorchestern aufgebaut, so zum Beispiel zur Metropolitan Opera New York, der Semperoper Dresden, der Australian Opera, der Kölner Oper, zur Staatskapelle Dresden, zum Gürzenich Orchester Köln und zum New York Chamber Orchestra, um nur einige zu nennen. Weitere Opernengagements führten ihn nach Genua, an die Bayerische Staatsoper München, nach Rom und zum Savonlinna Festival in Finnland.

Im September 2001 führte er die Düsseldorfer Symphoniker auf eine Konzerttournee durch sieben chinesische Großstädte (darunter Shanghai und Peking). Im Oktober 2001 dirigierte er die Neuproduktion von Tannhäuser an der Houston Grand Opera. An der Bayerischen Staatsoper München leitete er im Frühjahr 2002 die Wiederaufnahme von Verdis Un Ballo in Maschera.

John Fiore, in New York City geboren, erhielt den ersten Musikunterricht von seinen Eltern: sein Vater war Pianist und Chordirektor, seine Mutter Sängerin. Nach dem Umzug der Familie nach Seattle erhielt er dort Klavier- und Cellounterricht und begleitete bereits im Alter von vierzehn Jahren als Korrepetitor die Einstudierung von Wagners Ring des Nibelungen in Seattle. Nach Studien an der Eastman School of Music wurde er 1981 an die Santa Fe Opera engagiert, wo er die Opern von Richard Strauss einstudierte.

Dirigierassistenzen an den Opernhäusern von San Francisco, Chicago und New York (Metropolitan) folgten. In Europa arbeitete er als Assistent von Daniel Barenboim bei den Bayreuther Festspielen und mit so bedeutenden Dirigenten wie Zubin Mehta und Leonard Bernstein. Sein professionelles Dirigierdebut erfolgte 1986 in San Francisco mit Gounods Faust. Seit 1990 erweitert er auch im symphonischen Bereich kontinuierlich sein Repertoire und seine Beziehungen zu den bedeutenden Orchestern Nordamerikas und Europas.
Seit der Spielzeit 1999/2000 war er Chefdirigent der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg bis zum Jahre 2008. Seine nächste Station wurde die im Jahre 2008 übernommene künstlerische Leitung der Opera Oslo.

Marieddy Rossetto – Chordirektorin von 2001 bis 2019

1. Chordirektorin in der Geschichte des Städtischen Musikvereins
Marieddy Rossetto, 1958 in São Paulo, Brasilien, geboren, ist seit Januar 2001 künstlerische Leiterin des Städt. Musikvereins. Sie erhielt eine Klavierausbildung am Konservatorium in Santos sowie an der Universität von Brasilia und studierte Dirigieren und Chorleitung an der Musikhochschule in Köln. Die Ausbildung wurde abgerundet durch die Teilnahme an verschiedenen Kursen, so an den Internationalen Meisterkursen in Trier bei Prof. Schieri, an der Bachakademie in Stuttgart bei Helmuth Rilling während des Europäischen Musikfestes Stuttgart. Ihr künstlerischer Werdegang schließt Lehrtätigkeiten und Leitung verschiedener Instrumentalensembles an der Musikschule in Brasilia ebenso ein wie die Mitwirkung als Pianistin für zeitgenössische Musik und die Tätigkeit als Beauftragte der Nationalen Kunststiftung (FUNARTE) für Lehrerfortbildungskurse in Brasilien. Marieddy Rossetto war von 1983 bis 1987 Chorleiterin an St. Marien in Köln, 1988 bis 1992 Chorleiterin des Chores der Universität von São Paulo, des Chores der Deutschen Schule und des Kammerchores Collegium Musicum in São Paulo. Von 1994 bis 2008 ist sie Chordirektorin des Chores der Konzertgesellschaft Wuppertal. 2001 wird Marieddy Rossetto Chordirektorin des Musikvereins und bleibt dem Chor 18 Jahre treu. Neben vielen Konzerthöhepunkten installierte Marieddy Rossetto zusammen mit dem Musikvereinsvorsitzenden Manfred Hill im Jahre 2006 das Projekt "SingPause". Die "SingPause" erlebt einen beispiellosen Erfolg. So werden zur Zeit, im August 2019, mehr als 16.000 Grundschulkinder von 48 professionellen Singleiter*innen frühmusikalisch gebildet. Das Projekt erhielt 2017 den Jugendkulturpreis der Sparkassen, 2018 den Nominierungspreis von "Kinder zum Olymp" aus der Hand des Bundespräsidenten und ist in 2019 für den Opus-Klassik nominiert. Im Jahre 2019, zum Ende der Saison 2018-2019, legt Marieddy Rossetto ihr Amt als Chordirektorin des Musikvereins nieder, bleibt dem Musikverein aber verbunden. In der Zukunft wird Marieddy Rossetto sich noch intensiver dem Musikvereinsprojekt "SingPause-Singen an Düsseldorfer Grundschulen" widmen.

Raimund Wippermann (Bild) – Chordirektor vom 1. Oktober 1995 bis 31. August 2000

Raimund Wippermann, geboren 1956 in Duisburg; studierte 1977 – 1983 Schulmusik und Chorleitung in Köln, 1983 – 1987 Kirchenmusik in Düsseldorf; 1983 – 1984 Chorleitung an der Musikhochschule Stockholm.
Tätigkeit als Kirchenmusiker in Oberwinter (1984 – 1987) und Kaarst (1987 – 1991); 1991 Berufung zum Domkapellmeister am Hohen Dom zu Essen, dort künstlerischer Leiter des Essener Domchores und des von ihm gegründeten Mädchenchores am Essener Dom sowie Dozent für Kirchenmusik am Bischöflichen Priesterseminar; 1990 – 1997 Lehrauftrag für Chorleitung an der Robert – Schumann – Hochschule Düsseldorf; seit SS 1997 Professor für Chorleitung an der Robert – Schumann – Hochschule Düsseldorf; von 2000 bis 2004 Dekan des Fachbereichs 2, seit August 2004 Rektor der Robert-Schumann-Hochschule.
Künstlerische Arbeit:
Gründer und künstlerischer Leiter des Kammerchores Cantemus, Schwerpunkt der Arbeit a cappella Musik der Romantik und Moderne; September 1995 – September 2002 Chordirektor des Städtischen Musikvereins zu Düsseldorf; in Kooperation zwischen der Robert – Schumann – Hochschule und dem Domkapitel Essen leitet er den Mädchenchor am Essener Dom, mit diesem Ensemble Schwerpunkt zeitgenössische Chormusik und Chor–Improvisation, außerdem jährlich ein großes Oratorien–Projekt in Kooperation mit der Robert–Schumann–Hochschule.
Raimund Wippermann (Bild) leitete den Musikverein von 1995 bis 2000. Er übernahm das schwere Amt der Nachfolge von Prof. Hartmut Schmidt. In die Zeit der Tätigkeit von Raimund Wippermann für den Musikverein fiel die zweite USA-Reise des Chores zum Cincinnati May-Festival, eine große Anzahl von außergewöhnlichen Konzertreisen, die Schallplatteneinspielungen der Zemlinsky-Werke und Mendelssohn Bartholdys „Elias” in Zusammenarbeit mit James Conlon und dem Gürzenich Orchester Kölner Philharmoniker (siehe auch Eintrag vom 14.9.2000).

Salvador Mas Conde – Chefdirigent in Düsseldorf vom 1. Juli 1993 bis zum 30. November 1999

in Barcelona geboren, erhielt seine musikalische Ausbildung als Sängerknabe an der Escolania de Montserrat und am Konservatorium seiner Geburtsstadt.
Nach Studienaufenthalten bei Bruno Maderna in Salzburg und bei Franco Ferrara in Siena setzte er sein Studium an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Wien fort. Er war 1980 Preisträger des 2. Internationalen Hans-Swarowsky-Dirigentenwettbewerbs Wien.
Seine berufliche Laufbahn begann mit der Saison 1977-1978 an den Städtischen Bühnen Mainz. Von 1978-81 war er Chefdirigent des Orquesta de la Gutat de Barcelona. Außerdem leitete er von 1983-85 den in Barcelona ansässigen Traditionschor Orpheó Catdá. 1991 wurde er als Professor für Orchesterleitung an das Konservatorium Barcelona berufen. Von 1985-1991 war Salvador Mas Conde Generalmusikdirektor der Württembergischen Philharmonie Reutlingen, von 1988 bis 1994 Chefdirigent des Limburg Symphonie Orkest Maastricht. Von 1993-99 war er Chefdirigent der Düsseldorfer Symphoniker. Seit 1998 hat er diese Position beim Israel Chamber Orchestra Tel Aviv inne. Als Gastdirigent leitete Salvador Mas Conde u.a. das Orquesta Nacional de Espana Madrid, das ORF-Orchester Wien, die Rundfunk-Sinfonie-Orchester Berlin, Saarbrücken und Leipzig sowie die Münchner Philharmoniker. Weitere Einladungen führten ihn nach Belgien, Frankreich, Italien, Kanada, Mexiko, den Niederlanden, Österreich und Polen.

In seine Amtszeit in Düsseldorf fiel die Zusammenarbeit mit Edison Denissow und die Uraufführung von dessen Komposition „Morgentraum”, einer Auftragskomposition des Städtischen Musikvereins zu seinem 175. Geburtstag. Mas Conde brachte die Erstaufführung von Roberto Gerhards „Die Pest” und eine intensive Präsentation der spanischen Musikliteratur in das Konzertleben Düsseldorfs.

David Shallon – Chefdirigent in Düsseldorf vom 1. September 1987 bis zum 30. November 1992

Mit David Shallon, der leider viel zu früh verstarb, erlebte der Musikverein eine glückliche musikalische Zeit. In seiner Amtszeit fanden unter anderem die Reisen nach Israel und Finnland statt sowie die außerordentliche DDR-Tournee.
David Shallon (1950 – 2000)
David Shallon, geboren am 15. Oktober 1950, studierte in Tel-Aviv bei Noam Sheriff und in Wien bei Hans Swarowsky. Seinen ersten großen Erfolg feierte er im Jahr 1980, als er Mahlers Dritte Symphonie mit den Wiener Symphonikern dirigierte. Seitdem war er ein populärer Gast internationaler Festivals und Spitzenorchester: darunter das Berliner Philharmonische Orchester, das London Symphony Orchestra, die Wiener Symphoniker und natürlich die Junge Deutsche Philharmonie, mit der er seit 1979 regelmäßig musizierte und der seine besondere Liebe galt.
Mit Mahlers Dritter Symphonie eröffnete David Shallon auch am 17. September 1987 seine erste Saison als Chefdirigent der Düsseldorfer Symphoniker. Sofort konnte er mit seinem temperamentvollen und ausdrucksstarken Dirigat, aber auch seinem jugendlichen Charisma die Herzen des Publikums und des Orchesters für sich gewinnen.
Seine programmatischen Ziele hat er damals klar formuliert: „Das Repertoire zu erweitern und dem Publikum ein vielfältiges und attraktives Programm anzubieten“. So standen neben den zyklischen Aufführungen der Werke von Mahler, Bernstein und Berlioz zahlreiche in Düsseldorf bis dahin nicht zu hörende Werke auf dem Programm: Erstaunliche 109 (!) Düsseldorfer Erstaufführungen sowie zwei Uraufführungen (Sheriff und Blarr) verzeichnete die Ära Shallon insgesamt. David Shallon gelang dies jedoch, ohne sein Publikum zu überfordern. Er selbst dirigierte zahlreiche „Klassiker“ des 20. Jahrhunderts von Britten über Dutilleux bis hin zu Gubaidulina. Komponisten wie Witold Lutoslawski, Peter Maxwell Davies und Mauricio Kagel stellten als Gastdirigenten ihre eigenen Werke vor.
Mit David Shallon feierten die Düsseldorfer Symphoniker ihr 125-jähriges Jubiläum und gingen – gemeinsam mit dem Städtischen Musikverein zu Düsseldorf –im Mai 1989 auf eine international beachtete DDR-Tournee. Mit dem Musikverein und seinem damaligen Leiter Hartmut Schmidt verband ihn eine herzliche Freundschaft, die sich in gemeinsamen Konzerten in Helsinki, Den Haag und Jerusalem manifestierte.
Die Düsseldorfer Zeit hatte für den jungen Dirigenten allerdings auch einige bittere Enttäuschungen zu bieten. Sein öffentlicher Einsatz für die akustische Verbesserung der Tonhalle – in derselben offenen Art geführt, die sein ganzes Temperament kennzeichnete – fand bei der Politik keinen Widerhall. In seine Amtsjahre fielen zudem drastische Kürzungen im Personaletat des Orchesters. Seinen Enthusiasmus sollte er trotzdem nicht verlieren: Als Chefdirigent führte er ab 1992 das Jerusalem Symphony Orchestra zu internationalem Niveau. Seit 1997 leitete er das Philharmonische Orchester Luxemburg.
Wenige Wochen vor seinem 50. Geburtstag erlag er am 15. September 2000 nach einem Konzert in Tokio einem Asthma-Anfall. Sein letztes Konzert in Düsseldorf dirigierte er anlässlich der 3000-Jahrfeier der Stadt Jerusalem am 11. September 1996 – mit den Düsseldorfer Symphonikern und dem Städtischen Musikverein, auf dem Programm wieder die musikalischen „Fixsterne“ Mahler und Bernstein.

Bernhard Klee – Generalmusikdirektor in Düsseldorf vom 1. Juli 1977 bis zum 30. November 1986

Bernhard Klee wurde in Schleiz/Thüringen geboren und wuchs in Jena und – als Mitglied des weltberühmten Thomanerchores – in Leipzig auf. Nach einer umfangreichen musikalischen Ausbildung während der Leipziger Internatsjahre folgten Studien der Fächer Klavier, Komposition, Dirigieren und Kammermusik in Köln und Italien.

Als Assistent von Otto Ackermann und Wolfgang Sawallisch – in späteren Jahren dann bei Karl Böhm und Herbert von Karajan – vervollkommnete und bereicherte Bernhard Klee seine fachlichen Kenntnisse und künstlerischen Erfahrungen.
Mit 29 Jahren trat er seine erste Chefposition bei den Bühnen der Hansestadt Lübeck an, worauf dann 10 Jahre in Düsseldorf bei den Düsseldorfer Symphonikern und die Chefdirigentenposition beim Norddeutschen Rundfunk in Hannover folgten. Ein fünfjähriger Vertrag als Chief Guest Conductor des BBC Philharmonic Orchestra dokumentiert eine lange künstlerische Verbundenheit Klees mit dem großen und berühmten britischen Radiosender.

Schon in jungen Jahren wurde Bernhard Klee zu vielen berühmten Orchestern des In-und Auslandes als Gastdirigent eingeladen: in Europa u.a. zu allen grossen Londoner Orchestern, den Philharmonischen Orchestern Wiens und Berlins, Warschaus und Stockholms, dem Concertgebouworkest Amsterdam, den großen Rundfunkorchestern Italiens, Hollands, Frankreichs, Japans, Deutschlands, Skandinaviens; in den U.S.A. u.a. zu den Orchestern von Washington, Chicago, San Francisco, New York, Cleveland und Pittsburgh.

Auch im Opernbereich engagiert sich Bernhard Klee immer wieder gerne. So gastierte er wiederholt an den großen europäischen Bühnen wie z.B. Hamburg, München, Berlin, Covent Garden in London, Genf. Ebenso wirkte er bei vielen internationalen Festspielen wie u.a. Edinburgh, Holland-und Flandernfestival, Salzburg, Helsinki, Luzern, Berliner Festwochen, Londoner Proms mit.
Er hat zahlreiche Plattenaufnahmen bei EMI, Deutsche Grammophon, Philips, Koch-Schwann und Sony gemacht, wovon etliche prämiert wurden, u.a. mit dem Deutschen Schallplattenpreis und der “Wiener Flötenuhr”.

Mit der „Ära Klee“ begann eine weitere deutliche Zunahme der Aktivitäten des Städtischen Musikvereins auf nationalen wie internationalen Konzertpodien „erster Güte“. Die zehn Jahre mit Bernhard Klee wurden wichtige Jahre für den Musikverein. Kompromisslos ging er die Interpretation der musikalischen Werke an. Bernhard Klee schrieb in seinem Beitrag zum 175. Jubiläum dem Musikverein in die Festschrift: „Den Chor fördern heißt den Chor fordern”. Das tat er in großem Maße. Ohne seinen Anspruch hätte sich die Entwicklung des Chores sicherlich anders dargestellt.

Willem van Otterloo – Generalmusikdirektor in Düsseldorf vom 1. Oktober 1974 bis zum 30. Novem-ber 1976

Willem van Otterloo war ein Musiker von internationalem Rang. Nach Düsseldorf kam er zu einer für Konzerte sehr ungünstigen Zeit, da die Rheinhalle als Konzertsaal wegen des anstehenden Umbaues abgerissen bzw. entkernt wurde. Die Konzerte fanden in einer Messehalle an der Fischer-Strasse statt. Die Verhältnisse waren schlecht, da immer zwischen Eisenhüttentag, Messe, vielen sonstigen Veran-staltungen und Konzert umgebaut werden musste.

Wilhelm van Otterloo ergab sich in sein Schicksal, der Musikverein auch. In der Messehalle war das Podium einmal an der Stirnseite und ein anderes Mal an der breiten Seite der hinteren Wand. Alle wa-ren froh, als diese Zeit vorbei war.

Willem van Otterloo (1907 – 1978) geboren am 27. Dezember 1907 in Winterswijk (NL), begann nach zwei Jahren des Medizinstudiums seine musikalische Ausbildung am Konservatorium in Amsterdam. Er studierte Violoncello bei Max Orobio de Castro, Komposition bei Sem Dresden und Analyse bei Hendrik Andriessen. Während seines Engagements als Cellist im Symphonischen Orchester Utrecht gewann er 1931 mit seiner Orchester-Suite Nr. 3 einen Kompositionspreis des Concertgebouworkest Amsterdam, wo er die Uraufführung dieses Werkes im folgenden Jahr als sein Dirigierdebüt leiten durfte. 1933 war er bereits als Dirigierassistent des Utrechter Orchesters tätig, dessen Chefdirigent er 1937 wurde. 1949 wurde er musikalischer Leiter des Residentie Orkest Den Haag, eine Position, die er bis 1973 innehielt.

In dieser Zeit entwickelte sich dieser Klangkörper zu einem – auch durch zahlreiche Schallplattenauf-nahmen insbesondere in den 1950er Jahren – international respektierten Orchester.

1971 übernahm er als Chefdirigent das Sydney Symphony Orchestra in Australien. Gleichzeitig leitete er nach dem überraschenden Weggang von Henryk Czyż von 1974 bis 1977 als Generalmusikdirektor die Düsseldorfer Symphoniker. Er starb bei einem Autounfall in Melbourne, Australien, am 27. Juli 1978.

Henryk Czyż – Generalmusikdirektor in Düsseldorf vom 1. Juli 1971 bis zum 30. November 1973

Ein feinsinniger Musiker von internationalem Rang, der dem Chor sehr zugetan war. Der Musikverein durfte durch ihn große Erfahrungen mit der Musik von Arthur Honegger und Carl Orff machen und erlebte seine erste große EMI- Schallplattenproduktion.

Henryk Czyż (1923 -2003)

Henryk Czyż, geboren am 16. Juni 1923 in Graudenz/Grudziądz, trat seine erste Dirigentenstelle 1948 beim Philharmonischen Orchester Bromberg/Bydgoszcz an, während er noch an der Universität von Thorn/Toruń die Fächer Jura und Philosophie belegt hatte. In Folge studierte er an der Musikakademie in Posen/Poznań Dirigieren bei Bierdiajew and Komposition bei Szeligowski. 1957 wurde er zum Dirigenten und künstlerischen Leiter des Philharmonischen Orchesters Łódź ernannt, 1960 folgte die Warschauer Oper, wo er die polnische Bühnenpremiere von „Le sacre du printemps“ leitete, und schließlich das Philharmonische Orchester Krakau/Kraków (ab 1964).

Bereits seit Mitte der fünfziger Jahre des 20. Jahrhunderts konzertierte er regelmäßig in Europa (u.a. bei den Berliner und den Leningrader Philharmonikern), Nord- und Südamerika, wo er einer der am häufigsten eingeladenen polnischen Künstler war. Bei seinen Dirigaten bemühte er sich konsequent, die polnische Musik zu lancieren. Er schätzte Karol Szymanowski, erwarb sich große Verdienste um die Verbreitung von Krzysztof Pendereckis Werken, dessen „Lukaspassion“ (Münster 1966) und „Die Teufel von Loudun” (Hamburg 1969) er uraufführte. Die Krönung dieser Periode war das Amt des Generalmusikdirektors der Düsseldorfer Symphoniker, das er in den Jahren 1971-1974 innehatte.

Danach wurde das Komponieren für ihn wichtiger als die Dirigentenlaufbahn. Er schrieb einige Orchesterwerke, komponierte eine der populärsten polnischen Opern des 20. Jahrhunderts, den „Kynologen im Zwiespalt“ nach Slawomir Mrozek. Er mied auch den Kontakt mit der leichteren Musik nicht, wovon u.a. die Filmpartituren zu „Ewa will schlafen”, „Texas Rancho” oder „Herrn Anatols Hut” zeugen. Seine große Leidenschaft war auch die Pädagogik. 1980 wurde er zum Professor an der Musikakademie Warschau ernannt. Er zog viele namhafte Nachfolger wie Antoni Wit oder Jose Maria Florencio Junior heran, der extra aus Brasilien nach Polen gekommen war, um bei Henryk Czyz zu studieren. Die Schüler setzen heute das Werk ihres Meisters, dieses so unerhört sensiblen und scharfsinnigen Musikinterpreten, fort.

Er starb am 16. Januar 2003 nach langjähriger schwerer Erkrankung.